Welche Vorstellungen haben junge Studierende aus Ghana von Männlichkeit und Weiblichkeit? Wie wollen sie als Männer und Frauen leben? Welche Einflussebenen prägen ihre normativen Forderungen an die Geschlechterrollen? Wie verorten sie ihre Zukunft als 'Geschlechtswesen' in einer global ausgerichteten Welt? Ist eine globale Orientierung überhaupt möglich angesichts einer europäisch ausgerichteten Weltpolitik? Befragungen von 25 Studierenden des Faches Geschichte an der University of Education Winneba in den Jahren 2015 und 2016 gingen solchen Fragen nach. In sechs Einzelfallanalysen wird in diesem Buch exemplarisch gezeigt, wie die 'postkoloniale' Generation westafrikanischer Studierender noch immerwährende Kontinuitäten kolonialer Rollenbilder mit traditionellen und differenten Gesellschaftsmodellen verbindet. Bei dieser Auseinandersetzung rückt dabei immer wieder das Spannungsfeld zwischen den positiven Aspekten formeller Schulbildung und den Einflüssen eben jener christlichen Missionierung in den Fokus.