Die Geschlechterrollen haben sich während der vergangenen Jahrzehnte stark verändert. Dennoch ist es bis heute nicht leicht, männlichen Nachwuchs für einen Chor oder eine Schlagzeugerin für eine Rockband zu finden. Wie unterscheiden sich Männer und Frauen in ihren musikalischen Aktivitäten, inwieweit sind musikalische Sozialisationsprozesse noch immer geschlechts-typisch geprägt? Die empirische Studie untersucht dies anhand einer Gruppe von Studierenden des Lehramts Musik. Dabei zeigen sich zahlreiche Unterschiede zwischen den Geschlechtern hinsichtlich ihrer musikalischen Praxis (z. B. bei Instrumentenwahl, Stilpräferenz oder kompositorischer Aktivität), ihrer biographischen Einflussfaktoren und weiterer Sozialisationsmerkmale. Die Ergebnisse bieten eine solide Basis für die Entwicklung musikpädagogischer Konzepte, die Kindern und Jugendlichen gewinnbringende Alternativen zu geschlechterstereotypen musikalischen Lernwegen eröffnen.