Wir sind nicht allein im Kosmos
Im Jahre 2001 haben amerikanische Wissenschaftler Experimente durchgeführt, in denen das Umfeld interstellarer Gas- und Staubwolken simuliert wurde. Ultraviolette Bestrahlung, wie sie typischerweise auch von jungen Sternen ausgehend auf kosmische Gas- und
Staubwolken einwirkt, führt zur Bildung komplexer organischer Moleküle. Die Forschungsergebnisse stützen die…mehrWir sind nicht allein im Kosmos
Im Jahre 2001 haben amerikanische Wissenschaftler Experimente durchgeführt, in denen das Umfeld interstellarer Gas- und Staubwolken simuliert wurde. Ultraviolette Bestrahlung, wie sie typischerweise auch von jungen Sternen ausgehend auf kosmische Gas- und Staubwolken einwirkt, führt zur Bildung komplexer organischer Moleküle. Die Forschungsergebnisse stützen die Hypothese, dass Leben (zumindest in einfacher Form) kein zufälliges Ereignis ist, sondern an vielen Orten im Weltraum vorkommen kann.
John Gribbin, Physiker und Wissenschaftspublizist, schlussfolgert, dass der Ursprung des Lebens viel älter als die Erde und in den Weiten des Weltalls zu suchen ist. Die erdbezogene Evolutionsforschung wäre damit auf einen Teilbereich der Gesamtentwicklung beschränkt. Positiv ausgedrückt: Der Entstehung von Leben haben kosmische Zeiträume zur Verfügung gestanden und nicht nur die relativ kurze Zeit der bisherigen Erdgeschichte. Evolutionskritikern, denen insbesondere die geringe Zeitspanne der Entwicklung auf der Erde für die Entfaltung von Leben zu kurz erscheint, könnte damit der Wind aus den Segeln genommen werden.
Gribbin beschreibt eine plausible Variante der von verschiedenen Autoren in der Vergangenheit ins Gespräch gebrachten Panspermien-Hypothesen. Nach seiner Auffassung reicht die komplexe Chemie interstellarer Wolken aus, um die Entwicklung einfacher Biomoleküle zu erklären. Kritisiert wird an dieser Lehre, dass nicht die Entstehung von Leben erklärt, sondern lediglich der Ort der Entstehung verlagert wird.
Lesenswert sind Gribbins Einführung in die Astrophysik, die Beschreibung der Lebensgeschichte der Sterne und damit eng verknüpft die Herkunft und Entwicklung der chemischen Elemente. Von der (keinesfalls neuen) Erkenntnis, dass der menschliche Körper aus den Überresten ausgebrannter Sterne besteht, geht eine gewisse Faszination aus.
Fazit: John Gribbin präsentiert moderne Erkenntnisse der Wissenschaft auf gewohnt unterhaltsame Weise.