Masterarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Pädagogik - Sozialpädagogik, Note: 2,0, Fachhochschule Nordhausen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Masterarbeit rekonstruiert die Geschwisterbeziehungen sozialer Aufsteiger im Kontext ihrer sozialen Mobilität. Welche Auswirkungen sozialer Mobilität Einfluss auf die Geschwisterbeziehungen nehmen, bleibt weitgehend ungeklärt. Darüber hinaus bleibt offen, wie die sozialen Aufsteiger die Beziehung zu ihren Geschwistern und die damit einhergehenden Veränderungen im Kontext sozialer Mobilität erleben. Die vorliegende explorative Untersuchung möchte diese Lücke schließen und sich vor allem den offenen Fragen der Entwicklung von Geschwisterbeziehungen zuwenden. Die Arbeit soll dabei nicht nur Erkenntnisse über das Erleben der Geschwisterbeziehungen im Kontext des Hochschulstudiums bringen, sondern auch mögliche Ressourcen, die in den Beziehungen enthalten sind, sichtbar machen. In der heutigen Zeit ist soziale Mobilität immer noch ein eher seltenes Phänomen. Mit der in den 1990ern ständig wachsenden Einkommensungleichheit hat sie nahezu einen Stillstand erfahren müssen. Dabei nimmt die soziale Mobilität eine eigene Dynamik an, die über Generationen hinaus ein schwer zu überwindendes System bildet. In der Regel dauert es fünf Generationen, bis ein Mensch aus armen Verhältnissen ein Durchschnittseinkommen erzielt und somit die soziale Leiter aufsteigt. Zwischen den einzelnen europäischen Ländern gibt es dabei sogar noch Unterschiede. Sind es in nordischen Ländern zwei bis drei Generationen, kann dies in Deutschland bis zu sechs Generationen dauern. Dieser Umstand hat schwerwiegende soziale, wirtschaftliche und politische Folgen in der Gesellschaft, wie aus dem letzten OECD-Bericht "A broken social Elevator? How to promote Social Mobility" hervorgeht. Jedes dritte Kind bleibt bereits, wie der Vater, Geringverdiener, wohingegen die restlichen zwei Drittel lediglich eine nächste höhere Einkommensgruppe erreichen. Die Ursachen sind vielfältig, aber vor allem im Bildungssektor zu finden, in dem es oftmals an Forderung benachteiligter Gruppen fehlt.
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