Geselliger Sang: Unter diesem Titel widmet sich der Tagungsband dem deutschsprachigen Liebeslied des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. Er richtet die Aufmerksamkeit auf Phänomene im Schnittpunkt von historischer Poetik und literarisch-musikalischer Praxis: Die Lieder werden als repräsentative Vertreter eines musikalisch-literarischen Typs begriffen, der stark von seinen gesellschaftlichen Kontexten und seinem gemeinschaftlichen Gebrauch beeinflusst ist. Zehn Beiträge aus Germanistik, Musikwissenschaft und Niederlandistik erschließen das vielfältige Material unter verschiedenen Perspektiven. Sie stellen wenig beachtete Handschriften und Drucke vor, fassen Medialität und Verbreitung der Lieder in den Blick und fragen unter anderem nach kulturellen Funktionen, literatur- und musikgeschichtlichen Zusammenhängen oder gattungspoetischen Interferenzen. Der Band wird ergänzt durch eine Einleitung, die alte und neue Begriffe des Gegenstands kritisch hinterfragt und seine Geschichte in großen Linien skizziert. Das Register und ein umfassendes Quellenverzeichnis tragen dazu bei, allen am Gegenstand interessierten Literatur- und Musikwissenschaftler/-innen einen Zugang zum Forschungsfeld zu ermöglichen.