Zu DDR-Zeiten absolvierten mehr als vier Millionen männlicher Jugendlicher im Alter von sechzehn bis achtzehn Jahren innerhalb von zwei Jahren eine vormilitärische Grund- bzw. Laufbahnausbildung in der Gesellschaft für Sport und Technik (GST), mehrheitlich in Vorbereitung auf ihren künftigen Dienst als Mot-Schütze und Militärkraftfahrer in der Nationalen Volksarmee oder den DDR-Grenztruppen. Lehrlinge (Berufsschüler) und Schüler der Erweiterten Oberschule (EOS) konnten sich dieser Ausbildung nach Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in der DDR (Dauer: 18 Monate) zu Anfang der 1960er Jahre kaum entziehen, da die Teilnahme als obligatorisch galt und im Arbeitsgesetzbuch, in Lehrverträgen und Bestimmungen des Volksbildungswesens festgeschrieben war.Wie und mit welchen Ergebnissen diese vormilitärische Ausbildung, die von den Teilnehmern oft als vorgezogener Wehrdienst empfunden wurde, unter Anleitung des DDR-Verteidigungsministeriums von der GST, der "Schule der Soldaten von morgen", bis 1989 durchgeführt wurde, ist das Thema dieser Studie.