David Kollosche geht der Frage nach, worin der gesellschaftliche Beitrag von gegenwärtigem Mathematikunterricht an deutschen Sekundarschulen besteht. Den normativen Vorgaben der mathematikdidaktischen Bildungstheorie begegnet er skeptisch, schlägt stattdessen ein kritisch-soziologisches Vorgehen auf der Grundlage der Theorien von Michel Foucault vor und präsentiert auf diese Weise neue Perspektiven und Antworten. Im Hauptteil widmet er sich gesellschaftlichen Dimensionen der Mathematik und nimmt Logik und Zeichenrechnung näher in den Blick. Der Autor legt dar, wie Mathematikunterricht als gesellschaftliches Phänomen mit unserer Kultur verbunden ist, hinterfragt auch die ihm zugrunde liegenden Theorien und Werte und zeigt, wie Heranwachsende zum Funktionieren in einer mathematisch gesteuerten Gesellschaft erzogen werden.