Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,3, Universität Rostock (Germanistik), Veranstaltung: "Es ist hier ungemein viel geselliges Leben." Heinrich Heine in und aus Berlin., Sprache: Deutsch, Abstract: Das Drama ,,Almansor" ist 1823 als Buchausgabe zusammen mit ,,William Ratcliff" und dem lyrischen Intermezzo erschienen. Einige Rezensionen zerrissen das Drama und auch die Uraufführung in Braunschweig war ein glatter Misserfolg, denn wegen heftiger Publikumsproteste während der Schlussszene musste das Stück abgebrochen werden und wurde danach auch nicht wieder aufgeführt.Der Dichter gestand bereits zwei Jahre zuvor in einem zitierten Brief an Friedrich Steinmann, er habe zu seinem ,,Entsetzen" herausgefunden ,,daß dieses von mir selbst angestaunte und vergötterte Prachtwerk nicht allein keine gute Tragödie ist, sondern nicht mal den Namen einer Tragödie verdient." Hier spielt Heine wahrscheinlich auf die zahlreichen Kunstfehler des Stücks hinsichtlich der klassizistischen und schicksalsdramatischen Prinzipien an. Außerdem durchzog das Stück viele Lyrismen und musste sich einem judenfeindlichen Publikum stellen. Der Misserfolg schien also vorprogrammiert. Dennoch war die Tragödie besser als ihr Ruf. August Klingemann, Theaterleiter in Braunschweig, beispielsweise bezeichnete das Stück als eine ,,geniale, freilich hinsichtlich der Bühnenanwendung noch ungeregelte Arbeit." Außerdem fielen die Reaktionen überraschend umfangreich und zustimmend aus. Knapp die Hälfte der fünfzehn Rezensionen war positiv bis enthusiastisch und nur zwei Besprechungen kommen einem Verriss gleich. Gerade deshalb habe ich mich für die Arbeit mit diesem Drama entschieden, denn es wurde immer kontrovers diskutiert und eine feststehende Bedeutungs- und Motivationszuschreibung sucht man in der Forschungsliteratur vergeblich. Selbst Heine schrieb 1820: ,, In diesem Stück habe ich mein eigenes Selbst hineingeworfen, mit sammt meinen Paradoxen, meiner Weisheit und meiner ganzen Verrücktheit." Gleichzeitig möchte er aber nicht, dass das Stück autobiographisch gelesen wird, was der vorangegangenen Aussage aber deutlich widerspricht.Deshalb hat sich diese Arbeit zur Aufgabe gemacht, anhand des Liebesmotivs im ,,Almansor" zu untersuchen inwieweit gesellschaftliche und autobiographische Elemente in das Drama eingeflossen sind.
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