Gesellschaftskritik für Jedermann, so könnte man es wohl formulieren, was das Buch den Lesern zu bieten hat. Allerdings ein gesellschaftskritisches Buch mit dem Schwerpunktthema Kindersexualität und Pädophilie, welches aus vielerlei Perspektiven durchleuchtet wird, und dazu auch zahlreiche Erkenntnisse aus der Geschichte und Anthropologie mit einbringt. Auch anhand dieses Blickes in die Vergangenheit zu der Einsicht zu gelangen, dass man die ganze Menschheitsgeschichte hindurch ganz anders mit der Kindersexualität und Pädophilie umgegangen ist als bei uns heute üblich (und das gerade eben sogar in den kinderfreundlichsten Völkern, die uns bekannt sind), macht dieses Buch so lesenswert. Jenseits von moderner Verteuflungspropaganda und Hexenverfolgung gelangt der Leser auf diese Weise wieder zu einem ausgewogeneren Meinungsbild. Die Masse an Informationen, die das Buch auch zu jedem anderen der behandelten Themen aufbietet, kann sich wahrlich sehen lassen. Hier nur so viel: das Buch ist das Ergebnis eines jahrzehntelangen Freizeitengagements. Hinter diesem Werk stehen vierzig Jahre des Recherchierens, alleine das Schreiben des Manuskripts zog sich über acht Jahre hin. Unendlich viel Freizeit, zahllose Wochenenden, viele Urlaube sind dafür geopfert worden. Und aus dieser Menge an Berichten aus aller Welt im Kontext zu unserer wenig kinderfreundlichen, ja meist sogar regelrecht kinderfeindlichen und kinderschädigenden Umwelt bei uns heute ergeben sich in vielfacher Hinsicht ganz neue Schlussfolgerungen. Wenn es mit diesem Buch gelingen sollte, trotz vielfältiger Gefahren und Bedrohungen, mit denen sich die Heranwachsenden heute auf der Welt konfrontiert sehen (nicht zuletzt auch ökologischer Art!), den Kindern und Jugendlichen ein glücklicheres Leben zu ermöglichen und bessere Zukunftsperspektiven zu eröffnen, hat sich das Ziel des Autors erfüllt. Die Reaktionen der Leser werden zeigen, ob sich das jahrzehntelange Engagement gelohnt hat.