Auch dieser dritte Band von Gesellschaftsstruktur und Semantik befaßt sich mit Themen der historischen Wissenssoziologie. Die Ausgangshypothese all dieser Studien ist, daß eine Gesellschaft den Übergang von einer Differenzierungsform in eine andere nicht voraussehen oder gar planen, ja nicht einmal beobachten kann. Er muß zukunftsblind vollzogen werden. Dabei helfen Überleitungssemantiken. Traditionen zerbrechen. Das heißt: sie verlieren ihre Offensichtlichkeit, und das, was durch diese Offensichtlichkeit verdeckt war, kann nun bezeichnet werden. Damit verschieben sich Plausibilitätsgrundlagen, und die Evolution seligiert Ideen, Begriffe, Urteilsgrundlagen, die zu der Differenzierungsform passen, die sich herausbildet.