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In der Konstellation von Gesetz und Ironie geht es um das Verhältnis der Ordnung zur Sprache, zur Erzählung, zur sichtbaren Erscheinung. Etwas verhält sich dem Gesetz gemäß, wenn es sich sund nicht anders verhält. Zugleich gibt die Statuierung des Gesetzes die Möglichkeit, das Gesetz zu brechen. Die Ironie hingegen statuiert die Möglichkeit eines Sich-Anders-Verhaltens, das kein Bruch des Gesetzes wäre. Darin bleibt sie freilich - wie auch immer - auf das Gesetz bezogen, während die Ironie im Gesetz nicht vorgesehen ist. Die Ironie folgt dem Gesetz wie ein Schatten und wirft einen Schatten auf…mehr

Produktbeschreibung
In der Konstellation von Gesetz und Ironie geht es um das Verhältnis der Ordnung zur Sprache, zur Erzählung, zur sichtbaren Erscheinung. Etwas verhält sich dem Gesetz gemäß, wenn es sich sund nicht anders verhält. Zugleich gibt die Statuierung des Gesetzes die Möglichkeit, das Gesetz zu brechen. Die Ironie hingegen statuiert die Möglichkeit eines Sich-Anders-Verhaltens, das kein Bruch des Gesetzes wäre. Darin bleibt sie freilich - wie auch immer - auf das Gesetz bezogen, während die Ironie im Gesetz nicht vorgesehen ist. Die Ironie folgt dem Gesetz wie ein Schatten und wirft einen Schatten auf das Gesetz. Das Verhältnis von Gesetz und Ironie ist asymmetrisch und läßt sich nicht berechnen. Darum: kein Und und kein Oder im Titel. Ein Punkt. Mit dem Gesetz und der Ironie seiner sprachlichen und bildlichen Darstellungen ist ein Feld der kulturgeschichtlichen Analyse bezeichnet, das Manfred Schneider in seinen großen Arbeiten zum Status der Autobiographie, zur Sprache der Liebe und zur Figur des Barbaren abgesteckt hat. In seinen Büchern hat er dazu nicht nur historische Studien vorgelegt, sondern auch die Frage selbst sichtbar gemacht, wie das Gesetz und die Ironie seiner Darstellungsformen in ihrer unvermittelten Beziehung aufeinander zu denken sind. Die Beiträge dieses Bandes sind als Hommage an den Wissenschaftler und Autor Manfred Schneider entstanden.

INHALT
Vorwort
Gesetz. Ironie.

Cornelia Vismann
Schuld ist das Ding.

Peter Friedrich
Terpsichore im Massenwahn. Mittelalterliche Tanzwut und der 'Ort des Anderen'.

Pierre Legendre
Die bevölkerte leere Bühne. Notizen zum kinematographischen Emblem.

Anton Schütz
Protestantische Jungfräulichkeiten. Eine Lesenotiz.

Clemens Pornschlegel
Mythomanen. Zum Theater der Résistance.

Thorsten Lorenz
Copy! Right! Vom Gesetz der Kopie Bildung.

Joseph Vogl
Scherben des Gerichts. Skizze zu einem Theater der Ermittlung.

Michael Niehaus
Die Ironie des Schicksals. Mordeltern.

Holger Steinmann
Hebels Fälle.

Pierre Mattern
Eva und der Aussatz am Himmel. Über Heinrich Heines Geständnisse.

Markus Steinmayr
Archive des Fehllesens. Zum Realismus Gottfried Kellers.
Joseph Vogl
Scherben des Gerichts. Skizze zu einem Theater der Ermittlung

Michael Niehaus
Die Ironie des Schicksals. Mordeltern

Holger Steinmann
Hebels Fälle

Pierre Mattern
Eva und der Aussatz am Himmel. Über Heinrich Heines Geständnisse

Markus Steinmayr
Archive des Fehllesens. Zum Realismus Gottfried Kellers
Autorenporträt
Rüdiger Campe hat Literaturwissenschaften und Philosophie in Bochum, Freiburg und Paris studiert. Nach seiner Promotion über die Geschichte der Rhetorik und des literarischen Wissens wurde er Assistent an der Universität GH Essen, seit 2001 ist er Professor am Department of German der Johns Hopkins University in Baltimore, USA. Der Ort der Literatur im Wissen und die rhetorischen Figurationen des Wissens bilden den Kern seiner Arbeiten.

Prof. Dr. phil. Michael Niehaus hat einen Lehrstuhl für neuere deutsche Literaturwissenschaft - Intermedialität/Interkulturalität an der Technischen Universität Dortmund. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Erzählliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts, Erzähltheorie, Literatur und Institution.