2005 brachte die Regierung einen Entwurf für ein Präventionsgesetz in die parlamentarische Beratung ein. Zwar scheiterten die Verhandlungen, doch zeigt der Entwurf, dass der Gesetzgeber Bedarf für eine staatliche Regelung der Prävention sieht. Das Gesetz hätte Prävention als vierte Säule im Gesundheitswesen neben Kuration, Rehabilitation und Pflege etabliert. Aus ökonomischer Sicht stellt sich die Frage, ob Deutschland überhaupt ein solches Gesetz benötigt. Ist nicht jeder Mensch selbst für seine Gesundheit verantwortlich und kann selbst bestimmen, wie er sich ernähren will oder ob er sich impfen lässt? Florian Leppert analysiert das Verhalten von rationalen Menschen und deren Anreize, Prävention zu betreiben. Nach der klassischen Perspektive untersucht er, was geschieht, wenn Menschen nicht (wie klassisch angenommen) exponentiell diskontieren sondern hyperbolisch. Daneben werden noch andere Argumente für und wider einer staatlichen Regelung diskutiert, die sich aus dem deutschenSozialversicherungssystem ergeben. Der Autor zeigt, dass unterlassene Prävention im jetzigen System rational sein kann und er zeigt Ansatzpunkte, an die ein neues Präventionsgesetz ansetzen sollte.