Wie kann anschaulich von vor dem Tod unerfahrbaren Räumen wie der Hölle, dem Fegefeuer oder dem Paradies erzählt werden? Die Monographie nimmt die Gattung der Jenseitsreisen in den Blick und beginnt mit einer Analyse der Jenseitsreise des Apostels Paulus (2 Kor 12,2-4). An diesen Text schließt die apokryphe Paulus-Apokalypse an, deren Jenseitserzählung sich signifikant von der der früheren Petrus-Apokalypse unterscheidet. Um das Verhältnis der beiden Apokalypsen zu klären, wird das sich in der frühjüdischen Tradition herausbildende Erzählverfahren der Jenseitsreise rekonstruiert. Ein zweiter Blick auf die frühchristlichen Apokalypsen zeigt, dass anders als in der Petrus-Apokalypse, die sich auf die pagan-antiken 'spectacula' bezieht, in der Paulus-Apokalypse dieses Erzählverfahren konsequent umgesetzt wird. Auf die Analyse frühmittelalterlicher Entwürfe folgt die Untersuchung der suggestiv erzählenden Visio Tnugdali und des Tractatus de Purgatorio S. Patricii, der nicht nur auf komplexe Weise die Patrickslegende voraussetzt, sondern seine eigene Medialität unter Rekurs auf den viktorinischen Symbolismus reflektiert: Das anschaulich erzählte Jenseits wird als 'lesbar' in Hinsicht auf eine nichtsichtbare Wirklichkeit verstanden, die es bezeichnet. Am Ende der Arbeit steht die Visio Thurkilli, gleichsam eine 'summa visionum'.
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"[...]eine wichtige Untersuchung zur literarischen Gattung "Jenseitsreise" im frühjüdischen und christlichen Kontext und ein Beitrag zur Theodizee [...] und zur Entwicklung und Funktion christlicher Jenseitsvorstellungen bzw. individueller Eschatologie."
Christoph Stenschke in: Theologische Revue 114.6 (2018), 520
"Schon die Überblicksleistung, die das Buch erbringt, ist beeindruckend, handelt es sich doch um ein in gattungstheoretischer wie in sprachlicher Hinsicht ausgesprochen heterogenes Textkorpus, das nicht nur lateinisch- und griechischsprachige, sondern auch aramäische, koptische, äthiopische und syrische Texte umfasst, deren Jenseitsdarstellungen direkt oder indirekt bis ins hohe Mittelalter weiterwirkten."
Bernhard Jahn in: Arbitrium 33,1/2015
"Benz verdeutlicht, aus welchem Anlass Jenseitserzählungen entstehen und in das Interesse der Menschen rücken, zudem zeigt er die Kontinuität der Erzählstrategie auf, auch wenn sich die genauen Vorstellungen des Jenseitsraumes verändern können. [...] Die Ansprüche, die Maximilian Benz an sein Lesepublikum stellt, sind hoch und er verlangt dem Leser mit dieser detail- und hintergrundreichen Arbeit viel ab."
Theresa Specht in: literaturkritik.de (31. 3. 2014)
"Benz zeichnet die Entwicklung überzeugend, stringent formuliert und ü beraus kenntnisreich durch Analyse einer beachtlich breiten Textbasis nach."
Rudolf Suntrup in: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur (ZfdA) 143,3/2014
"Insgesamt legt Maximilian Benz eine faszinierende und detailreiche Untersuchung vor, die kultur-, literatur- und religionswissenschaftlich von ungeheurer Prägnanz ist, dabei philologisch sehr sorgfältig die einzelnen Textzusammenhänge - insbesondere in ihrem Verhältnis von Latein und Volkssprache - behandelt und auf diese Weise mehr darstellt als nur eine ideengeschichtliche Entfaltung der narrativen Behandlung von Jenseitsreisen in all ihren Verästelungen. Wasdiese Arbeit gerade auch literaturwissenschaftlich so wertvoll macht, ist die Einbettung der Diskursgeschichte (die sehr klar aufgearbeitet wird) in die poetische Konzeption der Jenseitsdarstellungen und deren Einfluss auf die Narrativierung und Inszenierung der eigentlichen Jenseitsreise. Deren jeweilige Wechselwirkungen und Einflussnahmen aufzuzeigen, ist ein wesentliches Verdienst dieser Untersuchung [...]."
Andreas Hammer in: PBB 138.2 (2016)
Christoph Stenschke in: Theologische Revue 114.6 (2018), 520
"Schon die Überblicksleistung, die das Buch erbringt, ist beeindruckend, handelt es sich doch um ein in gattungstheoretischer wie in sprachlicher Hinsicht ausgesprochen heterogenes Textkorpus, das nicht nur lateinisch- und griechischsprachige, sondern auch aramäische, koptische, äthiopische und syrische Texte umfasst, deren Jenseitsdarstellungen direkt oder indirekt bis ins hohe Mittelalter weiterwirkten."
Bernhard Jahn in: Arbitrium 33,1/2015
"Benz verdeutlicht, aus welchem Anlass Jenseitserzählungen entstehen und in das Interesse der Menschen rücken, zudem zeigt er die Kontinuität der Erzählstrategie auf, auch wenn sich die genauen Vorstellungen des Jenseitsraumes verändern können. [...] Die Ansprüche, die Maximilian Benz an sein Lesepublikum stellt, sind hoch und er verlangt dem Leser mit dieser detail- und hintergrundreichen Arbeit viel ab."
Theresa Specht in: literaturkritik.de (31. 3. 2014)
"Benz zeichnet die Entwicklung überzeugend, stringent formuliert und ü beraus kenntnisreich durch Analyse einer beachtlich breiten Textbasis nach."
Rudolf Suntrup in: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur (ZfdA) 143,3/2014
"Insgesamt legt Maximilian Benz eine faszinierende und detailreiche Untersuchung vor, die kultur-, literatur- und religionswissenschaftlich von ungeheurer Prägnanz ist, dabei philologisch sehr sorgfältig die einzelnen Textzusammenhänge - insbesondere in ihrem Verhältnis von Latein und Volkssprache - behandelt und auf diese Weise mehr darstellt als nur eine ideengeschichtliche Entfaltung der narrativen Behandlung von Jenseitsreisen in all ihren Verästelungen. Wasdiese Arbeit gerade auch literaturwissenschaftlich so wertvoll macht, ist die Einbettung der Diskursgeschichte (die sehr klar aufgearbeitet wird) in die poetische Konzeption der Jenseitsdarstellungen und deren Einfluss auf die Narrativierung und Inszenierung der eigentlichen Jenseitsreise. Deren jeweilige Wechselwirkungen und Einflussnahmen aufzuzeigen, ist ein wesentliches Verdienst dieser Untersuchung [...]."
Andreas Hammer in: PBB 138.2 (2016)