Die soziale Aufspaltung der Jugend ist kein neues Phänomen. Schon zu Be ginn des Jahrhunderts unterschied man in der Jugendbewegung die "proleta rische" von der "bürgerlichen" Jugend, und bis in die 80er Jahre blieb diese Aufspaltung auch für die Jugendforschung bestimmend!. Inzwischen sind neue soziale Aufspaltungen in den Vordergrund getreten, die nicht mehr dem traditionellen Modell sozialer Schichten folgen. Die Diskussion um die "Zwei-Drittel-Gesellschaft" rückte Benachteiligte am "sozialen Rand" in den Blickpunkt, die für sich keine soziale Schicht bilden. Auch die Unterschei dung nach…mehr
Die soziale Aufspaltung der Jugend ist kein neues Phänomen. Schon zu Be ginn des Jahrhunderts unterschied man in der Jugendbewegung die "proleta rische" von der "bürgerlichen" Jugend, und bis in die 80er Jahre blieb diese Aufspaltung auch für die Jugendforschung bestimmend!. Inzwischen sind neue soziale Aufspaltungen in den Vordergrund getreten, die nicht mehr dem traditionellen Modell sozialer Schichten folgen. Die Diskussion um die "Zwei-Drittel-Gesellschaft" rückte Benachteiligte am "sozialen Rand" in den Blickpunkt, die für sich keine soziale Schicht bilden. Auch die Unterschei dung nach Geschlecht verweist auf eine neue Segmentierungslinie jenseits des Schichtrnodells. Ebenso können Ausländer der zweiten Generation als eigenes Segment betrachtet werden. Am deutlichsten dürfte aber die soziale Auf teilung in ostdeutsche und westdeutsche Jugendliche nach der deutschen Einheit auf neue soziale Differenzierungsprozesse verweisen. Die Tübinger Forschungsgruppe stellte die neue soziale Aufspaltung der Jugend in den Mittelpunkt ihrer Forschungsbemühungen und kam zu dem Ergebnis, daß sich auch die politischen Orientierungen entsprechend diffe renzieren. Im Mittelpunkt standen die jugendlichen Arbeitnehmerlnnen, die in ihrem inneren Differenzierungsprozeß untersucht werden. In einer west deutschen und einer ostdeutschen Region wurden 1993 jeweils repräsentative Stichproben von jugendlichen Arbeitnehmerlnnen befragt und qualitative Interviews bzw. Gruppendiskussionen durchgeführt. Die Forschungsgruppe folgte dabei einer methodischen Konzeption, die Forschung mit politischer Bildung verbindet. Untersucht wurden in differenzierter Weise die politischen Orientierun gen der Jugendlichen, es wurden Erklärungen, d. h. subjektive Begründungen dazu gesucht und Beziehungen zu den gesellschaftlichen Aufteilungsprozes sen hergestellt. Die Ergebnisse werden in diesem Band vorgestellt.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Josef Held, Tübingen, Psychologe. Lehrt und forscht an der Universität Tübingen, Institut für Erziehungswissenschaft. Durchführung mehrerer Jugend- und Medienforschungsprojekte. Mitbegründer des Projektes "Jugend zwischen Ausgrenzung und Integration". Arbeitsschwerpunkte: Jugendforschung, politische Orientierungen, subjektbezogene Forschungsmethoden, zahlreiche Publikationen in den genannten Bereichen.
Inhaltsangabe
1. Einführung in das Untersuchungsprogramm und seine theoretischen Grundlagen.- 1.1 Darstellung des Untersuchungsprogramms.- 1.2 Die Forschungskonzeption.- 1.3 Gesellschaftstheoretische Überlegungen.- 2. Allgemeine Ergebnisse und Erklärungsansätze zu den politischen Orientierungen jugendlicher ArbeitnehmerInnen.- 2.1 Die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland als Hintergrund für politische Orientierungen.- 2.2 Die Struktur politischer Orientierungen von Jugendlichen in Deutschland.- 2.3 Soziale Segmentierungsprozesse im Spannungsfeld nationaler Integration und Ausgrenzung.- 2.4 Zum Verhältnis von politischer Orientierung und Gewaltbereitschaft.- 2.5 Konventionalismus als wichtige Grundlage politisch rechter Orientierungen.- 2.6 Zusammenfassung wichtiger allgemeiner Ergebnisse.- 3. Jugendliche und ihre politischen Orientierungen in Ost- und Westdeutschland.- 3.1 Vorbemerkung.- 3.2 Unterschiede in den politischen Orientierungen zwischen jugendlichen ArbeitnehmerInnen in der untersuchten Ost- und Westregion.- 3.3 Sind politische Orientierungen für Ostdeutschland situationsspezifisch?.- 3.4 Lebenssituation und soziale Erfahrungen als Begründung für ausgrenzende Orientierungen.- 3.5 Gefühl der Bedrohung als Begründung für ausgrenzende Orientierungen.- 3.6 Leistung und Arbeit als Begründung für ausgrenzende Orientierungen.- 3.7 Zusammenfassung.- 4. Ausländische Jugendliche zwischen Ausgrenzung, ethnischer Segregation und sozialem Einstieg.- 4.1 Zur besonderen Fragestellung und Stichprobe.- 4.2 Beteiligung der ausländischen Jugendlichen an Bildung und Ausbildung als Hintergrund ihrer Orientierungen.- 4.3 Lebenssituation und Orientierungen der untersuchten Jugendlichen.- 4.4 Zu den Zusammenhängen zwischen Lebenssituation, gesellschaftlicherSituation und den politischen Orientierungen.- 4.5 Zentrale Orientierungs- und Begründungsmuster.- 4.6 Zusammenfassung wichtiger Ergebnisse.- 5. Geschlecht und politische Orientierungen.- 5.1 Politische Sozialisation und gesellschaftliche Ausschlußprozesse - strukturelle Bedingungen und ihre Bedeutung für politische Orientierungen von jungen Frauen.- 5.2 Politische Orientierungen der weiblichen und männlichen Auszubildenden - eine vergleichende Betrachtung der quantitativen Ergebnisse.- 5.3 Gewaltbereitschaft - Differenzierung in strukturelle und personelle Gewalt.- 5.4 Ambivalente Haltung der jungen Frauen gegenüber Nicht-Deutschen.- 5.5 Das rechte Frauenbild und seine Bedeutung für junge Frauen.- 5.6 Männer-Gewalt - Von der Ethnisierung eines gesellschaftlichen Gewaltverhältnisses.- 5.7 Argumentationsfiguren und Orientierungen der jungen Frauen und ihre subjektiven Begründungen.- 5.8 Zusammenfassung.- 6. Vergleich der benachteiligten und nicht-benachteiligten Jugendlichen in der Westregion.- 6.1 Benachteiligungskriterien.- 6.2 Die soziale Situation - Empirische Unterscheidungsmerkmale zwischen benachteiligten und nicht-benachteiligten Jugendlichen in der untersuchten Westregion.- 6.3 Zukunftserwartungen.- 6.4 Politische Orientierungen.- 6.5 Zusammenfassung.- 7. Die Bereitschaft zum Engagement bei jugendlichen ArbeitnehmerInnen.- Vorbemerkung.- 7.1 Ergebnisse zum Engagement jugendlicher ArbeitnehmerInnen.- 7.2 Engagement und politische Orientierungen am Beispiel von Gewerkschaftsjugendlichen.- 7.3 Zusammenfassung der Ergebnisse.- 8. Konsequenzen für die Jugendarbeit - Thesen.
1. Einführung in das Untersuchungsprogramm und seine theoretischen Grundlagen.- 1.1 Darstellung des Untersuchungsprogramms.- 1.2 Die Forschungskonzeption.- 1.3 Gesellschaftstheoretische Überlegungen.- 2. Allgemeine Ergebnisse und Erklärungsansätze zu den politischen Orientierungen jugendlicher ArbeitnehmerInnen.- 2.1 Die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland als Hintergrund für politische Orientierungen.- 2.2 Die Struktur politischer Orientierungen von Jugendlichen in Deutschland.- 2.3 Soziale Segmentierungsprozesse im Spannungsfeld nationaler Integration und Ausgrenzung.- 2.4 Zum Verhältnis von politischer Orientierung und Gewaltbereitschaft.- 2.5 Konventionalismus als wichtige Grundlage politisch rechter Orientierungen.- 2.6 Zusammenfassung wichtiger allgemeiner Ergebnisse.- 3. Jugendliche und ihre politischen Orientierungen in Ost- und Westdeutschland.- 3.1 Vorbemerkung.- 3.2 Unterschiede in den politischen Orientierungen zwischen jugendlichen ArbeitnehmerInnen in der untersuchten Ost- und Westregion.- 3.3 Sind politische Orientierungen für Ostdeutschland situationsspezifisch?.- 3.4 Lebenssituation und soziale Erfahrungen als Begründung für ausgrenzende Orientierungen.- 3.5 Gefühl der Bedrohung als Begründung für ausgrenzende Orientierungen.- 3.6 Leistung und Arbeit als Begründung für ausgrenzende Orientierungen.- 3.7 Zusammenfassung.- 4. Ausländische Jugendliche zwischen Ausgrenzung, ethnischer Segregation und sozialem Einstieg.- 4.1 Zur besonderen Fragestellung und Stichprobe.- 4.2 Beteiligung der ausländischen Jugendlichen an Bildung und Ausbildung als Hintergrund ihrer Orientierungen.- 4.3 Lebenssituation und Orientierungen der untersuchten Jugendlichen.- 4.4 Zu den Zusammenhängen zwischen Lebenssituation, gesellschaftlicherSituation und den politischen Orientierungen.- 4.5 Zentrale Orientierungs- und Begründungsmuster.- 4.6 Zusammenfassung wichtiger Ergebnisse.- 5. Geschlecht und politische Orientierungen.- 5.1 Politische Sozialisation und gesellschaftliche Ausschlußprozesse - strukturelle Bedingungen und ihre Bedeutung für politische Orientierungen von jungen Frauen.- 5.2 Politische Orientierungen der weiblichen und männlichen Auszubildenden - eine vergleichende Betrachtung der quantitativen Ergebnisse.- 5.3 Gewaltbereitschaft - Differenzierung in strukturelle und personelle Gewalt.- 5.4 Ambivalente Haltung der jungen Frauen gegenüber Nicht-Deutschen.- 5.5 Das rechte Frauenbild und seine Bedeutung für junge Frauen.- 5.6 Männer-Gewalt - Von der Ethnisierung eines gesellschaftlichen Gewaltverhältnisses.- 5.7 Argumentationsfiguren und Orientierungen der jungen Frauen und ihre subjektiven Begründungen.- 5.8 Zusammenfassung.- 6. Vergleich der benachteiligten und nicht-benachteiligten Jugendlichen in der Westregion.- 6.1 Benachteiligungskriterien.- 6.2 Die soziale Situation - Empirische Unterscheidungsmerkmale zwischen benachteiligten und nicht-benachteiligten Jugendlichen in der untersuchten Westregion.- 6.3 Zukunftserwartungen.- 6.4 Politische Orientierungen.- 6.5 Zusammenfassung.- 7. Die Bereitschaft zum Engagement bei jugendlichen ArbeitnehmerInnen.- Vorbemerkung.- 7.1 Ergebnisse zum Engagement jugendlicher ArbeitnehmerInnen.- 7.2 Engagement und politische Orientierungen am Beispiel von Gewerkschaftsjugendlichen.- 7.3 Zusammenfassung der Ergebnisse.- 8. Konsequenzen für die Jugendarbeit - Thesen.
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