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Das kulturelle Leben um 1900 ist geprägt von einer Medienrevolution:Kino, Fernsprecher, Phonographen und Röntgenbilder verändern diealltägliche Wahrnehmung. Zugleich kehren in Kunst und Literaturdie Gespenster zurück: Während Körper erstmals medizinisch durchleuchtetund dem Auge Unsichtbares photographisch reproduzierbarwird, experimentieren literarische Texte mit einer »Romantik der Nerven« (H. Bahr) und erkunden grelle Effekte und subjektive Wahrnehmungsmusterauf ästhetische Weise. Eine gesteigerte Mobilität (u.a.durch das Automobil) verlagert Sehnsuchtsorte in ferne und schwererzu…mehr

Produktbeschreibung
Das kulturelle Leben um 1900 ist geprägt von einer Medienrevolution:Kino, Fernsprecher, Phonographen und Röntgenbilder verändern diealltägliche Wahrnehmung. Zugleich kehren in Kunst und Literaturdie Gespenster zurück: Während Körper erstmals medizinisch durchleuchtetund dem Auge Unsichtbares photographisch reproduzierbarwird, experimentieren literarische Texte mit einer »Romantik der Nerven« (H. Bahr) und erkunden grelle Effekte und subjektive Wahrnehmungsmusterauf ästhetische Weise. Eine gesteigerte Mobilität (u.a.durch das Automobil) verlagert Sehnsuchtsorte in ferne und schwererzu erreichende Sphären (Orient, Afrika, Weltall), was auch Kunst undLiteratur um 1900 zunehmend mit Exotismen anreichert. Darüberhinaus provozieren neue Erkenntnisse zur Physiologie vielfältige Medienkrisen(Subjekt-Krise, Sprach-Krise), die jeweils infrage stellen,was hinter den neuartigen Möglichkeiten der Wahrnehmung nochschlummern könnte. Phantastik und Mediengeschichte finden sich indiesem Zeitraum paradigmatisch miteinander verschränkt, sodass diezeitgenössisch viel diskutierte 'Neuromantik' zum literarhistorischenOrt wird, um über Möglichkeiten und Hoffnungen technologischenFortschritts zu reflektieren. Der Band kartographiert, wie vielfältiggerade eine Neoromantik um 1900 die Wechselwirkung zwischenTechnologie und Tradition verhandelt.
Autorenporträt
Stefan Tetzlaff ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Georg-August-Universität Göttingen. Raphael Stübe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter (Post-Doc) an der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit Anbindung an das Freie Deutsche Hochstift / Deutsches Romantik Museum.