Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,5, Technische Universität Berlin (Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften), 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Innerhalb des Romans nehmen Gespräche einen auffallend großen Raum ein und bestimmen den Handlungsverlauf, indem sie Handlung initiieren oder verhindern. Im Folgenden soll daher untersucht werden, welche Funktion sie im Zusammenhang mit den dargestellten hierarchischen Verhältnissen einnehmen. Von besonderem Interesse werden dabei die Gespräche und das Gesprächsverhalten zwischen den Figuren sein, die unterschiedlichen Positionen innerhalb der erwähnten besitzständischen Ordnung angehören und deren Wirkung auf die Entwicklung des Protagonisten Uli. Aus diesem Grund stehen die Gespräche Ulis mit dem Bodenbauern Johannes, dem Glunggebauern Joggeli und seiner Frau und den Pfarrerfiguren im Vordergrund. Erst in zweiter Linie werden wichtige Gespräche mit anderen Nebenfiguren eine Rolle spielen. Diese Auswahl dient gleichzeitig dazu, das umfangreiche Thema einzugrenzen. Da die Verwendung der dialektalen und der hochdeutschen Sprache ein wichtiges Merkmal der Dichtung Gotthelfs ist, fließt deren Bedeutung im Zusammenhang mit der Gestaltung der Gespräche und Figuren in die Untersuchung ein. Um die Gespräche im Hinblick auf die Fragestellung zu analysieren, werden zum Teil die Methoden und Kategorien der germanistischen Gesprächsforschung und der historischen Dialogforschung zu Hilfe genommen. Beide sprachwissenschaftlichen Disziplinen gehen davon aus, dass der Begriff des Gesprächs sich in erster Linie auf den Dialog in gesprochener Sprache bezieht und dialogische Sprachhandlungen meint, zwischen mindestens zwei Personen, die der menschlichen Verständigung dienen. Die literarisch-fiktionalen Gespräche, welche hier zum Untersuchungsgegenstand werden, stellen eine besondere Form der Gesprächsgattungen dar. Sie grenzen sich von den natürlichen Gesprächen dadurch ab, dass sie künstlerische, stilisierte Entwürfe sind, die keine reale Gesprächssituation abbilden, aber auf dem Wirklichen basieren. So lassen sich aufgrund von fiktionalen Gesprächen Rückschlüsse auf zeitgenössische Gesprächswirklichkeiten in den verschiedenen Kommunikations- und Praxisbereichen ziehen
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