Zwei Männer unterhalten sich. Sie scheinen einander sehr gut zu kennen, über ihr Leben genau Bescheid zu wissen. Aber die Urteile über ihre Urteile sind unterschiedlich. Über manche Wertungen können sie sich also nicht einigen. Besonders nicht über die ihrer Person. Der eine ist eloquent, theatralisch und wohl auch selbstverliebt. Der andere neigt zur genauen, leidenschaftslosen Analyse, zur Skepsis, zur Verneinung. Die Gespräche drehen sich um alles, was den wachen, dem Leben zugewandten Mann unserer Zeit interessiert, wütend macht oder belustigt. Sie drehen sich um Beziehungen, Politik, Sport, Kunst, Gesellschaft, um Lebensentwürfe und deren Verlauf. Auch um öffentliche Personen. Der Verdacht, der pointierte Streit wäre ein Selbstgespräch, könnte Gewissheit werden.