Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
"Das Buch ist interessant, aufschlussreich, aber ohne jenen Funken Widerspruch geschrieben, der für eine geistreiche Auseinandersetzung unerlässlich ist", meint der Rezensent mit dem Kürzel "kmg". Das hat ihn schwer erstaunt, denn schließlich sei Karel Capek, einer der berühmtesten tschechischen Autoren, sehr begabt mit scharfem Witz, satirischem Sinn und einer pointenreichen Sprache. Den ersten Präsidenten der tschechoslowakischen Republik, Tomas Garrigue Masaryk, mit dem er sich über viele Jahre zum Gespräch getroffen hat, hat er aber mit dieser Begabung verschont, bedauert der Rezensent. Vermutlich aus "patriotischer Pflicht", denkt "kmg.", präsentiere Capek hier einen bedeutenden Mann in einem Buchsarg erster Güte, als ob er damit ein literarisches Staatsbegräbnis feiern wolle.
© Perlentaucher Medien GmbH
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