Das gesellschaftliche, binäre Konstrukt der Zweigeschlechtlichkeit, das die Einteilung in 'männlich' und 'weiblich' regelt und die Menschen auf stereotype Geschlechterrollen festlegt und reduziert, wird nach wie vor in den Wissenschaften nicht weniger als in der Alltagspraxis mit weitreichenden sozialen Folgen reproduziert. Es scheint, dass die Vorherrschaft solcher blinden Typisierung nur durch Anstöße von außen und eine wirksame Beförderung aufkeimender Gegentendenzen durchbrochen werden kann. Agnes Josuran zeigt, welche zunehmende Bedeutung hierbei Gestaltenden zukommt: Während - dem Museumspublikum vorbehaltene - künstlerische Produktionen am wichtigsten Austragungsort der Zweigeschlechtlichkeit, nämlich am Körper, ansetzten und in Form postbinärer Plastik Erfahrungen jenseits der typisierender Zuschreibungen ermöglichen, erreichen massenkulturelle Produktionen - mittels neuer und weit ausgedehnter Kommunikationskanäle - mit solchen Erfahrungen breite Massen und verstärken bereits bestehende queere Gegenbewegungen.
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