Diese Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, wie die Erkenntnisse aus dem Bereich der Neurowissenschaft dazu genutzt werden können, um den Unterricht im Rahmen der Übungsfirma nach neurodidaktischen Gesichtspunkten zu gestalten. Der Fokus wird dabei auf die Schulform der Handelsakademie gelegt. Ausgehend von der Erarbeitung der zentralen Funktionen des menschlichen Gehirns werden die neuropsychologischen Grundlagen zu Lernprozessen detailliert erarbeitet. Um die Grundlagen zur Übungsfirma zu verstehen, werden sowohl die Besonderheiten und Ziele als auch die Anforderungen an die komplexe Lehr-/Lernmethode der Übungsfirma erörtert. Die Neurodidaktik kann diesbezüglich einen wertvollen Beitrag zur Unterrichtsgestaltung liefern. Es werden die Anforderungen aus organisatorischer Sicht, die Anforderungen an die Lehrkraft, an die Lernumgebung und an die Gestaltung der Lernprozesse aus neurodidaktischer Sicht eingehend diskutiert. Die Übungsfirma als Unterrichtsgegenstand und auch als Methode ist infolge ihrer Gestaltungsfreiräume sowie der Tatsache, dass der Lehrstoff nicht so streng geregelt sind, sehr gut geeignet, um neurodidaktische Ansätze in der Unterrichtsgestaltung zu berücksichtigen. Ein Dialog zwischen Neurowissenschaften und Pädagogik ist generell als sehr sinnvoll anzusehen und soll inhaltlich ausgebaut sowie in seiner Intensität verstärkt werden.