Das industrielle Zeitalter ist längst vorbei, seine Spuren sind heute jedoch allgegenwärtig: Dort, wo Betriebe ihre Pforten für immer geschlossen haben bleiben weitläufige verwaiste Areale zurück, die besonders im innerstädtischen Raum wie Löcher in der Stadtstruktur wirken. Die zeitgenössische Landschaftsarchitektur bemüht sich um die Wiedereingliederung dieses kulturellen Erbes in das Landschaftsgefüge der Städte. Häufig mit großem Erfolg, wie z.B der Landschaftspark Duisburg-Nord in Duisburg-Meiderich von Peter Latz + Partner eindrucksvoll beweist. Was jedoch geschieht mit kleineren Industriebrachen, die vielleicht weniger Attraktionspotential aufweisen als solche Vorzeigeprojekte? Man findet sie zu Hauf in jeder deutschen Klein- und Mittelstadt. Oftmals werden ihre Potentiale verkannt, die Anlagen restlos beseitigt und alle Spuren der industriellen Vergangenheit verwischt. Adrian Reinboth zeigt in diesem Buch am Beispiel des Alten Weserhafens in Minden mögliche Alternativen im Umgang mit brachgefallenen Industrieflächen auf und nimmt dabei Bezug sowohl auf Beispiele der klassischen Landschaftsgartenkunst als auch auf Tendenzen in der aktuellen Landschaftsarchitektur.