Gilbert Bland, ein passionierter Sammler und Liebhaber wertvoller alter Landkarten, stahl jahrelang die schönsten Exemplare aus amerikanischen Universitätsbibliotheken. Diese Kriminalstory nutzt der Autor, um mitreißend über die historische Bedeutung der Karten und ihre Herstellung zu erzählen, wie auch über die politische wie wirtschaftliche Macht, die diese Land- und Seekarten in früheren Jahrhunderten darstellten. Als 1996 der 47-jährige Amerikaner Gilbert Bland als "Al Capone der Kartographie" Aufsehen erregte, war die Neugier des Journalisten Miles Harvey geweckt. Er verfolgte die Spur des Mannes, der über 250 wertvolle alte Karten aus Universitätsbibliotheken gestohlen hatte. Bland nannte als Motiv seine Enttäuschung darüber, dass Karten als Kulturgüter von den meisten Menschen ignoriert würden. Damit unterschied sich Bland von den meisten seiner illustren Vorgänger, die Karten aus ökonomischen Gründen entwendet hatten. Sei es, um sie an fanatische Sammler zu verkaufen oder
ne 47-jährige Gilbert J. Bland, dem vorgeworfen wurde, über 150 wertvolle alte Karten aus verschiedenen Universitätsbibliotheken gestohlen zu haben. Diesmal spielten nationale Interessen keine Rolle, auch konnten keine merkantil orientieren Auftraggeber im Hintergrund ausgemacht werden: Das FBI fand heraus, dass Bland sich ausschließlich für die wertvollsten Karten aus dem 16. und 17. Jahrhundert interessiert und diese nur in seltenen Fällen auf dem Schwarzmarkt angeboten hatte.
Anfang 1996 erfuhr Miles Harvey, damals Korrespondent der Zeitschrift Outside, von diesem "Al Capone der Kartografie", wie ihn die Justiz bald nannte, und setzte sich auf seine Fährte. Was Harvey bei seinen Nachforschungen herausfand, ist erstaunlich: Bland entpuppte sich als ein Mensch, der sich jedem Gespräch, jeder Zusammenarbeit entzog, der nichtssagend war und langweilig. Er war eine Null, im Sprachgebrauch der Kartografen eine terra incognita, und er machte seinem Namen alle Ehre: "Bland" bedeutet im
Englischen so viel wie "langweilig", "fade". Und doch wurde dieser Durchschnittstyp zum größten Landkartendieb der Vereinigten Staaten mit einem untrüglichen Gespür für Einmaligkeit und Qualität. Je länger der Autor sich mit dem Menschen Bland beschäftigte, desto tiefer tauchte er ein in die ihm unbekannte, faszinierende Welt der Kartografen. Und aus seiner journalistischen Recherche wurde eine Abenteuerreise.
Einen großen Bogen schlägt Miles Harvey von der Kunst des Kartenzeichnens in europäischen wie arabischen Ländern seit der Mitte des 13. Jahrhunderts - besonders geht er auf die kartografischen Arbeiten von Mercator ein, der durch seine Karte von Europa (1554) und seine Weltkarte für Seefahrer (1569) seinen Ruf als bedeutendster Kartenzeichner seiner Zeit begründete - bis hin zu Satellitenaufnahmen, die ausschlaggebenden Einfluss auf strategische Militäraktionen hatten, beispielsweise im Golfkrieg...
ne 47-jährige Gilbert J. Bland, dem vorgeworfen wurde, über 150 wertvolle alte Karten aus verschiedenen Universitätsbibliotheken gestohlen zu haben. Diesmal spielten nationale Interessen keine Rolle, auch konnten keine merkantil orientieren Auftraggeber im Hintergrund ausgemacht werden: Das FBI fand heraus, dass Bland sich ausschließlich für die wertvollsten Karten aus dem 16. und 17. Jahrhundert interessiert und diese nur in seltenen Fällen auf dem Schwarzmarkt angeboten hatte.
Anfang 1996 erfuhr Miles Harvey, damals Korrespondent der Zeitschrift Outside, von diesem "Al Capone der Kartografie", wie ihn die Justiz bald nannte, und setzte sich auf seine Fährte. Was Harvey bei seinen Nachforschungen herausfand, ist erstaunlich: Bland entpuppte sich als ein Mensch, der sich jedem Gespräch, jeder Zusammenarbeit entzog, der nichtssagend war und langweilig. Er war eine Null, im Sprachgebrauch der Kartografen eine terra incognita, und er machte seinem Namen alle Ehre: "Bland" bedeutet im
Englischen so viel wie "langweilig", "fade". Und doch wurde dieser Durchschnittstyp zum größten Landkartendieb der Vereinigten Staaten mit einem untrüglichen Gespür für Einmaligkeit und Qualität. Je länger der Autor sich mit dem Menschen Bland beschäftigte, desto tiefer tauchte er ein in die ihm unbekannte, faszinierende Welt der Kartografen. Und aus seiner journalistischen Recherche wurde eine Abenteuerreise.
Einen großen Bogen schlägt Miles Harvey von der Kunst des Kartenzeichnens in europäischen wie arabischen Ländern seit der Mitte des 13. Jahrhunderts - besonders geht er auf die kartografischen Arbeiten von Mercator ein, der durch seine Karte von Europa (1554) und seine Weltkarte für Seefahrer (1569) seinen Ruf als bedeutendster Kartenzeichner seiner Zeit begründete - bis hin zu Satellitenaufnahmen, die ausschlaggebenden Einfluss auf strategische Militäraktionen hatten, beispielsweise im Golfkrieg...