Dieses Buch untersucht ausgewählte ethische Aspekte im Umgang mit Zivilisationskrankheiten, die während der Erforschung, Prädiktion, Diagnose und Therapie dieser Krankheiten sowohl theoretisch als auch praktisch von großer Bedeutung sind. Die Untersuchung geht davon aus, dass im Laufe der Menschheitsgeschichte die moderne biomedizinische Forschung magische Vorstellungen durch ein exakt zu vermessendes und beschreibbares Weltmodell ersetzt hat, welches den Menschen mit kausal-mechanistischen Erklärungen für seine Gesunderhaltung selbst verantwortlich macht. Die Identifikation von Risikofaktoren wie Zivilisationskrankheiten dämpft diese Verschiebung von Verantwortlichkeit allerdings empfindlich. Die Erfolge und das Leistungsvermögen moderner Biomedizin maskieren Probleme und Misserfolge in der Auseinandersetzung mit diesen Risikofaktoren. Der Autor diskutiert dies anhand einer Gegenüberstellung von Extrempositionen.