Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Soziologie - Medizin und Gesundheit, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel dieser Arbeit soll sein, einen ersten Überblick über Zusammenhänge zu erstellen und deren Verknüpfungen, Ursachen und Wirkungen auf diese Weise sichtbar werden zu lassen. Die Forschungsfrage lautet daher, inwiefern die hier so betitelte Gesundheitssucht als angenommene Radikalisierungstendenz bei Digital Natives tiefer verankert ist als bei anderen Generationen und wie dieses Phänomen mit auf Digitalisierung basierender Singularisierung zusammenhängen kann. Das Bild der Singularisierung spielt dabei eine grundlegende Rolle. Nach Reckwitz (2017) ist sie, was in der Forschung bereits als Tatsache gilt, als ein gesamtgesellschaftliches Phänomen spätmoderner, inzwischen digitalisierter Gesellschaften zu betrachten - im heutigen Verständnis vor allem der jungen Generationen der Digital Natives. Neben Themenfeldern wie der Ökonomie, Arbeitswelt, Lebensführung und Politik ist dabei ihm zufolge auch in der Digitalisierung ein umfassender Kulturwandel hin zum singularisierten Lebensstil zu beobachten. Die Annahme ihrer Gültigkeit bildet daher einen der drei Pfeiler meiner Argumentation. Radikalisierung ist der zweite Begriff, der definiert werden wird und an dieser Stelle kurz umrissen werden muss, um verständlich zu machen, worauf die Arbeit hinausläuft. Wie bereits angedeutet, findet in modernen Gesellschaften gefühlt eine zunehmende Faszination radikaler Denkweisen Anklang. Wie es dazu kommen kann, muss fallabhängig diskutiert werden mit Berücksichtigung von in besonderem Maße beeinflussenden Faktoren. In diesem Fall wird sich auf den digital basierten Vorgang der Radikalisierung hin zur Gesundheitssucht konzentriert, um digitale Einflussnahme und Entwicklungsprozesse zu klären. Gesundheitssucht ist schließlich das Beispiel, anhand dessen die genannten Prozesse erklärt werden sollen. Zwar ist sieals solche noch nicht offiziell als Krankheit anerkannt, jedoch ist davon auszugehen, dass sie, ebenso wie andere verhaltensgebundene Suchtformen wie Computerspielsucht im Jahr 2019, demnächst anerkannt wird. Hier wird der Begriff als nicht fest definierte, richtungsweisende Formulierung verwendet, die auf gesundheitsschädliche - wenn auch vom Betroffenen selbst als gesundheitsfördernd wahrgenommene - Verhaltensweisen hinausläuft; Näheres dazu wird im Verlauf der Arbeit erklärt. Als Sucht kann diese Verhaltensweise anlehnend bezeichnet werden, da sie die typischen Verhaltensmerkmale einer Verhaltenssucht aufweisen kann.
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