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Den Zeitgenossen galt Heinrich von Kleist als "geniales" Ärgernis. An seinem Werk wurden die "gesuchten Situationen und Effekte" kritisiert, in denen die "Phantasie mit der Magenhaut kollidiere". Seit Ende des 19. Jahrhunderts hingegen wird Kleists bizarres Verfahren, seine Überschreitung des Gewohnten, seine Darstellung "verworfener Grenzsituationen" als Beginn der Moderne gepriesen.
Die hier publizierten Beiträge gehen auf eine Vortragsreihe an der Justus-Liebig-Universität Gießen zurück. Sie verbindet die Aufmerksamkeit auf die vielfachen unterschiedlichsten Brüche in Kleists Werk.
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Produktbeschreibung
Den Zeitgenossen galt Heinrich von Kleist als "geniales" Ärgernis. An seinem Werk wurden die "gesuchten Situationen und Effekte" kritisiert, in denen die "Phantasie mit der Magenhaut kollidiere". Seit Ende des 19. Jahrhunderts hingegen wird Kleists bizarres Verfahren, seine Überschreitung des Gewohnten, seine Darstellung "verworfener Grenzsituationen" als Beginn der Moderne gepriesen.

Die hier publizierten Beiträge gehen auf eine Vortragsreihe an der Justus-Liebig-Universität Gießen zurück. Sie verbindet die Aufmerksamkeit auf die vielfachen unterschiedlichsten Brüche in Kleists Werk. Dadurch verschärfen sich die Probleme nicht nur der Romantik und des Klassizismus, sondern auch der Spannung zwischen beiden, gleich, ob es nun um Antike und Moderne geht oder um Anekdote und Geschichte, geschlechtliche Identität und Adoleszenz, Agression und Ekel, Anagramm und Requisit, Vision und Verhör, Macht und Ohnmacht der Götter.

Inhalt:
Alexander von Bormann: Heinrich von Kleists Prinz Friedrich von Homburg - Trauerspiel der Adoleszenz - Gabriele Brandstetter: Tragödie der Überschreitung. Zu Kleists Penthesilea - Gerhart von Graevenitz: Die Gewalt des Ähnlichen. Concettismus in Piranesis Carceri und in Kleists Erdbeben in Chili - Dirk Grathoff: "Wenn die Geister des Aeschylos, Sophokles und Shakespeares sich vereinigten" - Antike und Moderne im Werk Heinrich von Kleists - Ingeborg Harms: Kleists Findling zwischen Krypta und Handelsgewölbe - Walter Hinderer: Immanuel Kants Begriff der negativen Grössen, Adam Müllers Lehre vom Gegensatz und Heinrich von Kleists Ästhetik der Negation - Gerhard Kurz: "alter Vater Jupiter". Zu Kleists Drama Amphitryon - Bettina Knauer: "... ein gewisser Zustand unsrer, welcher weiß": Substitutionen und Legitimationsstrategien bei Kleist - Christine Lubkoll: Soziale Experimente und ästhetische Ordnung. Kleists Literaturkonzept im Spannungsfeld von Klassizismus und Romantik -- Gerhard Neumann: Die Verlobung in St. Domingo. Zum Problem literarischer Mimesis im Werk Heinrich von Kleists - Maximilian Nutz: "Erschrecken Sie nicht, es läßt sich lesen". Zeitgenössische und "moderne" Rezeptionsmuster von Kleists Penthesilea -Günter Oesterle: Vision und Verhör in Kleists Käthchen von Heilbronn - Joachim Pfeiffer: Die Konstruktion der Geschlechter in Kleists Penthesilea - Dagmar Ottmann: "Das stumme Zeichen". Zum dramatischen Requisit in Kleists Prinz Friedrich von Homburg