Wenn Gedenkstättenmitarbeiter tagtäglich einem oft grausamen Arbeitsgegenstand ausgesetzt sind - historisch aufzuarbeitender Unterdrückung und Gewalt - wie wird mit der vorhandenen Bedrückung am Arbeitsplatz umgegangen? Der Autor machte dazu bei einem Praktikum an der Gedenkstätte Buchenwald Beobachtungen, anhand derer der Versuch unternommen wird, den internen Umgang mit diesen Themen aus subjektiver Sicht zu skizzieren. Schlussfolgerungen daraus ergeben, dass die von außen scheinbar durchgängige Konfrontation mit Gewalt eine Distanz erzeugende "Normalität" am Arbeitsplatz erlangt. Doch wirkt sich eine solche Alltäglichkeit systematischer Menschenrechtsverletzungen bei der internen Erarbeitung nicht auch auf die nach außen hin vermittelte Erinnerung daran aus? Auch zukünftig soll bei den Besuchern eine Sensibilisierung für die Themenkomplexe und eine verantwortungsbewusste Erinnerungskultur angeregt werden. Es ist also notwendig, emotional bewegende Erinnerungsorte zu entwickeln, woraus sich ein großer Wert der Gedenkstättenarbeit schöpft. Gedanken hinsichtlich der dies bedingenden Herangehensweise bei der Vorbereitung der Ausstellungen sollen zur weiteren Diskussion anregen.