Die zahlreichen weltweiten Konflikte, die von Nationalismus, Mythologie, ethnischem Chauvinismus und religiösem Extremismus als mobilisierender Ideologie getragen werden, haben ein explosives, gefährliches und traumatisches globales Umfeld geschaffen, in dem die multiethnische/religiöse Zusammenarbeit heftig und blutig umkämpft ist. In Ermangelung des entscheidenden Kampfes für eine globale demokratische Ordnung bleibt der internationalen Gemeinschaft ein fließender, zersplitterter und altmodischer Kampf gegen den Hass und die Feindseligkeit zwischen den Rassen, Religionen und Kulturen, der neue, multiple Bedrohungen hervorbringt, die sich mit größerer Wahrscheinlichkeit zu einer globalen Eskalation des Kampfes der Kulturen mit dramatischen Folgen für die Menschheit ausweiten werden. Das Hauptproblem bei der Logik des "ethnisch/religiösen Sicherheitsdilemmas" ist nicht nur die Angst vor Angriffen, sondern vor allem die Uneinigkeit darüber, wer die Kontrolle über umstrittene "heilige" Landstriche haben soll. Das Fehlen einer klaren Vorstellung von der Lösung ethnisch-religiöser Konflikte hat dazu geführt, dass es nicht gelungen ist, ein klares Modell des multiethnischen/religiösen Dialogs zu entwickeln, das die Beziehungen zwischen ethnischen/religiösen Gruppen in umstrittenen Regionen wirksam beeinflussen könnte.