In den gesellschaftlichen und politischen Diskussionen wird oft eine direkte Beziehung zwischen Religion und Gewalt erörtert, die darauf zielt, die Religion schlechthin als Ursache der Gewaltbereitschaft anzuprangern.Die Quellen der monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam beinhalten ein Gewaltpotenzial, das im Laufe der Geschichte immer wieder von ihren Anhängern instrumentalisiert wurde. Diese Quellen können wir verstehen, wenn wir an ihre Aussagen nicht mit unserer heutigen Denkweise herangehen, sondern versuchen, sie aus der Perspektive ihrer Entstehungszeit zu erfassen. In diesem Buch haben sich christliche und muslimische Theologinnen und Theologen dem Thema Gewalt in der Bibel und im Koran gestellt. Anhand von Textbeispielen und hermeneutischen Zugangsweisen werden die Probleme angesprochen und Möglichkeiten zum Verständnis und zur Auslegung erörtert.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Arno Widmann vermisst die Empörung in diesem Buch mit neun Beiträgen zum Thema Gewalt in den heiligen Schriften der christlichen Kirche, des Islams und des Judentums. Allerdings findet er den Ansatz der hier versammelten Theologen, uns das Ernstzunehmende am Verkehrten (der Gewaltpredigt) zu erläutern, höchst intelligent. Schwierig scheint ihm, wie es Andreas Michel im Band unternimmt, den Vernichtungsbefehl im 5. Buch Mose historisch textanalytisch zu deuten und alles ins Fiktive umzudeuten. Nicht so schwierig allerdings, als dass er bei all der von den Autoren aufgebotenen Differenzierungskunst nicht die Kritik vermissen würde.
© Perlentaucher Medien GmbH
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