Die Tötung von George Floyd durch einen Polizeieinsatz führte zu einem konfliktgeladenen Diskurs über Notwendigkeit und Grenzen staatlicher Gewalt. Die vorliegende Monographie leistet einen Beitrag zum aktuellen gesellschaftlichen Gewaltdiskurs, indem sie sich auf den biblischen Diskurs zu "Gewalt und Gewaltverzicht" fokussiert und exemplarisch ebenso nach dem Spannungsverhältnis von erforderlicher und auch erforderter Gewalt in der Polizeiarbeit fragt wie nach Möglichkeiten der Eindämmung von Gewalt. Die Autoren vertreten die provokative These, dass Gewalt auch dem biblischen Gottesverständnis eingeschrieben ist und diese immer zum Erfahrungshorizont menschlichen Zusammenlebens gehört hat bzw. gehören wird. Biblische Visionen von Gewaltverzicht können Gewalt zwar nicht gänzlich überwinden. Sie können aber zu einem ethischen Diskurs beitragen, der die Notwendigkeit staatlicher Gewalt anerkennt und gerade deshalb entschieden auf die Eindämmung auch staatlich legitimierter Gewalt drängt.