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Das 20. Jahrhundert war ein Jahrhundert der Gewalt. Aggression und Destruktivität offenbarten sich in zwei Weltkriegen und der Shoah mit traumatischer Intensität. Gewalt war in der Moderne schon immer geschlechtlich codiert: sie spielte sich in einem männlich dominierten Raum ab, richtete sich gegen das andere Geschlecht und gegen das sexuell Andersartige. Literatur, Kunst, Film und Diskurse spiegeln diese Verbindung von Gewalt und Geschlecht in besonderer Weise. Eindrucksvolle Beispiele hierfür finden sich in den historischen Avantgarden mit ihrer Schockästhetik und in den diversen…mehr

Produktbeschreibung
Das 20. Jahrhundert war ein Jahrhundert der Gewalt. Aggression und Destruktivität offenbarten sich in zwei Weltkriegen und der Shoah mit traumatischer Intensität. Gewalt war in der Moderne schon immer geschlechtlich codiert: sie spielte sich in einem männlich dominierten Raum ab, richtete sich gegen das andere Geschlecht und gegen das sexuell Andersartige. Literatur, Kunst, Film und Diskurse spiegeln diese Verbindung von Gewalt und Geschlecht in besonderer Weise. Eindrucksvolle Beispiele hierfür finden sich in den historischen Avantgarden mit ihrer Schockästhetik und in den diversen Neoavantgarden nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Autoren dieses Buches gehen der Verschränkung von Gewalt und Geschlecht auf den Grund: Wie wird eine Dichotomie der Geschlechter mit Gewalt errichtet? Welche Möglichkeiten zu ihrer Überschreitung bieten die Künste an? In einem ersten Teil werden literarische Texte von Rudolf Borchardt bis Anne Duden im Hinblick auf die Normierung subjektiver Geschlechtlichkeit untersucht. Ein zweiter Teil analysiert Repräsentationsformen in Bildmedien mit Beispielen von Paul Klee und Luis Bunuel bis Syberberg und Pipilotti Rist.
Autorenporträt
Hanno Ehrlicher ist Wissenschaftlicher Assistent am Romanischen Seminar der Universität Heidelberg.