Clemens Meyer schreibt ein Tagebuch über die Gewalten unserer Zeit: die Wirtschaft stürzt, der beste Freund liegt im Hospiz, Jubel beim Pferderennen.
Mit Witz, Lust und Wut schreibt er über das Leben. Über das Ende der Träume und den Fall der Aufsteiger: Krisen, Tod, Krankheiten, das Wetter, Terror, Pandemie, Weltkriege. Er setzt sich aus und erzählt von der Welt, durch die wir täglich gehen. Von ihrer Roheit, Unheimlichkeit und Schönheit. Die psychiatrische Notaufnahme wird zur Endstation einer heillosen Nacht. Am eigenen Schreibtisch tobt der Kampf mit dem nächsten Roman. Aufbrausend und lakonisch, schelmisch und unmissverständlich berichtet Clemens Meyer ein Jahr lang aus unserer Gegenwart.
Mit Witz, Lust und Wut schreibt er über das Leben. Über das Ende der Träume und den Fall der Aufsteiger: Krisen, Tod, Krankheiten, das Wetter, Terror, Pandemie, Weltkriege. Er setzt sich aus und erzählt von der Welt, durch die wir täglich gehen. Von ihrer Roheit, Unheimlichkeit und Schönheit. Die psychiatrische Notaufnahme wird zur Endstation einer heillosen Nacht. Am eigenen Schreibtisch tobt der Kampf mit dem nächsten Roman. Aufbrausend und lakonisch, schelmisch und unmissverständlich berichtet Clemens Meyer ein Jahr lang aus unserer Gegenwart.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2012Träume vom sächsischen Bergland
Öffnungen in die Dunkelheit - Clemens Meyer weiß noch eine Menge von dem, was in Deutschland nach der Wende schnell vergessen wurde
Seit der Hauptbahnhof in Leipzig in ein riesiges Einkaufszentrum umgebaut wurde, kann man dort ewig im Kreis gehen, ohne ein einziges Mal in die Nähe eines Zuges zu kommen. Man kann essen, eine Hose kaufen, man kann trinken oder sich einfach in der Menge verlieren. Gleich neben der großen Treppe, die auf die untere Ebene führt, gibt es eine Bar. Sie hat für niemanden geöffnet, außer für den Schriftsteller Clemens Meyer. Er trifft dort die Toten, seinen Freund Big Boy etwa, aber auch zwei zehnjährige Mädchen, die er nicht sofort zuordnen kann.
Eines der Mädchen weint. "Ich kenne das Gesicht, hab ich es nicht in einer Zeitung gesehen?, nicht nur einmal, aber ich will jetzt nicht drüber nachdenken, zu viel stimmt nicht mehr." Es gibt viele Tote in den Büchern von Clemens Meyer, sie geistern darin herum, tauchen mal hier auf und mal da, beinahe könnte man sagen, sie halten die Bücher zusammen mit ihren klapprigen Erscheinungen.
Der Text über die Bar trägt den Titel "Auf der Suche nach dem sächsischen Bergland". Ein Haus auf der Strecke nach Markkleeberg, das er irgendwann einmal gesehen hat, dieses Haus möchte Meyer wiedersehen. Ein wenig rausfahren aus der Stadt, aber das klappt nicht. Denn er landet immer wieder in dieser Bar. Das sächsische Bergland ist eine Gegend, die einem Paradies noch am nächsten kommt, das von Clemens Meyers Welt aus erreichbar wäre. Aber schon dieser Weg ist zu weit von einem Bahnhof aus, der im Grunde nur aus dieser Bar besteht, in der er eine physische Theologie des Ablasses predigt: "Du zahlst für deine Sünden mit deinem Körper." Das Buch, in dem die Bar das Zentrum ist, heißt "Gewalten". Ein Tagebuch mit einem explodierenden Subjekt. "Gewalten" enthält ein paar der wilderen Experimente mit Rollenprosa, die in deutscher Sprache in der letzten Zeit so angestellt wurden. Aber das ist nicht das Wesentliche. Das Wesentliche ist, dass dieser junge Mann aus der ehemaligen Zone sich niemals vollständig in die fremden Stimmen verliert. Von seinem großen Roman "Als wir träumten", mit dem Clemens Meyer 2006 debütierte, über den Band mit Storys "Die Nacht, die Lichter" (2008) bis zu "Gewalten" ist da etwas vernehmbar, was nach jemandem klingt, der eine Menge mit seinem Körper bezahlt, dabei aber eine Seele gewonnen hat. Eine Seele, die nicht totgesoffen, nicht kaputtgespritzt wurde, sondern sich so freigeschrieben hat, dass sie sich in "Gewalten" fast schon wieder verlieren kann.
Es gibt da einen Dialog mit einem Mädchenmörder, der an die Grenzen der Vorstellungskraft geht, dabei aber die Grenze zur Identifikation mit dem Sexualverbrecher haargenau nicht überschreitet. "Ich traue mich nicht mehr, mich umzudrehen in meinem Arbeitszimmer. (. . .) Und als ich mich dann doch umdrehe, ist alles leer, und ich höre dich in der Küche hantieren. Das sind Geräusche, die gehen durch Zeiten und Räume."
Diese Zeiten und Räume, auch wenn sie immer wieder nahezu ins Kosmische aufreißen, sind durchaus genau bestimmbar. Der Raum ist Leipzig, näherhin Reudnitz ("ne üble Gegend") im Osten der Stadt. Die Zeiten sind jene Jahre vor und nach der "großen Wende", die Clemens Meyer, Jahrgang 1977, selbst erlebt hat. Mit dem Danie Lenz, der in "Als wir träumten" erzählt, hat er wohl eine Menge gemeinsam.
Dieser Junge, der selbst einsteckt, mehr aber noch mitkriegt, wie andere vor die Hunde gehen, ist einer der großen Zeugen der Transformation im Osten. Seine Freunde heißen Rico oder Pitbull, sie sind Anhänger des Fußballvereins Chemie Leipzig, und während Danie erzählt und erzählt, sterben sie allmählich weg. Ihnen fehlt etwas, das Clemens Meyer in einem beiläufigen Detail über Danie preisgibt: Wenn er Scheiße gebaut hat, dann legt er ein T-Shirt in den Türspalt, denn er weiß, dass seine Mutter die Tür zuschlagen wird, nachdem sie ihn ausgescholten hat. Es ist ihr Versuch, auch ein wenig Härte zu zeigen, aber Danie fängt ihn ab. Die Tür fällt nicht zu, sie bleibt ein wenig offen, wie auch die Zukunft für Danie, der noch nicht ausdrücklich weiß, was der Clemens Meyer der "Gewalten" schon beeindruckend zelebriert: dass man sich in Sprache flüchten kann.
Man muss das wohl einmal verstanden haben, um sich dann in dieser Sprache auch wieder verlieren zu können. Denn das, was bei Meyer aus der "großen Wende" hervorgeht, ist keine einheitliche Welt, schon gar kein glücklich wiedervereinigtes Deutschland, es sind viele Paralleluniversen, zwischen denen er die Portale kennt, die sich manchmal für ihn öffnen. Dann entstehen Texte wie "Auf den Strömen", der in "Gewalten" ungefähr in der Mitte steht und in dem der Schriftsteller Besuch von einem Freund bekommt, der Neues von Trinker-Thilo weiß ("Lässt sich jetzt in den Arsch ficken und lutscht Schwänze") und der aus Deutschland verschwinden möchte. Wenig später rudert der Schriftsteller mit seinem Antiquar auf dem Elstermühlengraben, und dieses Leipzig, das sich von hier aus zu entdecken gibt, wird auf nur wenigen Seiten zu einer sagenhaft dichten, imaginär-historischen Landschaft. "Wie hier rauskommen?"
Es gibt kein Entkommen, nur eine Flucht nach vorn in die Kanalisation der Worte, ein Stapfen durch den Morast der Vorstellungen. Am Ende findet sich vielleicht ein Ausweg in ein "B-Movie der Extraklasse".
Aber auch diese Öffnung führt in die Dunkelheit, wie sich in der vielleicht schmerzhaftesten Szene erweist, die Meyer bisher veröffentlicht hat. Sie trägt den Titel "Palast-Theater" und findet sich in "Als wir träumten" ziemlich weit vorn. In den Trümmern des ausgebrannten Kinos, in das er mit seinem Freund Mark früher immer nachmittags gegangen war, um Filme wie "Der lange Ritt zur Schule", "Zwei außer Rand und Band" oder "Old Surehand" zu sehen, sucht er nun, viele Jahre später, nach dem seit einer Weile verschwundenen Mark. Es ist finster, nur ein Zippo-Feuerzeug wirft ein wenig Licht in das Stockdunkel. Was Meyer hier macht, lässt sich wohl am besten als literarische Überblendung bezeichnen: Er erinnert an den Tod von Winnetou, der in den Armen von Old Shatterhand stirbt, während im Palast-Theater in den hinteren Reihen die Trinker gerade eben mal so zusehen. "Sie klapperten mit den Flaschen und lachten und stanken bis zu uns vor."
Vorne aber sitzen Danie und Mark, zwei Kinder der DDR, die einander viele Jahre später in einer Brandruine noch einmal treffen zu einem letzten Gespräch in der Dunkelheit. Es ist eine Abschiedsszene zwischen einem, der auf "scheiß Zeug" geraten ist, und einem, der den Kopf freibekommen hat. "Weißt du noch, Danie . . ." - "Was?" - "Die Filme, die Fickfilme, Danie. Letzte Reihe." - "Klar, weiß ich noch."
Clemens Meyer weiß eine Menge noch, was in Deutschland schnell vergessen wurde, aber es wäre verfehlt, ihn einfach bei der Verlassenschaft der DDR einzuordnen. Denn dieses Wissen ist durch eine Bar am Leipziger Hauptbahnhof hindurchgegangen, von der aus man an jeden Ort des Universums gelangen kann. Und die vielen Geschäfte drum herum, die sehen plötzlich fremd und unheimlich aus. Zu viel stimmt nicht mehr.
BERT REBHANDL
Clemens Meyer: "Gewalten. Ein Tagebuch". S. Fischer 2010, 224 Seiten, 16,95 Euro. Mit Sascha Hawemann schrieb Meyer das Theaterstück "Sirk the East - Der Traum von Hollywood", das 2011 in Leipzig uraufgeführt wurde.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Öffnungen in die Dunkelheit - Clemens Meyer weiß noch eine Menge von dem, was in Deutschland nach der Wende schnell vergessen wurde
Seit der Hauptbahnhof in Leipzig in ein riesiges Einkaufszentrum umgebaut wurde, kann man dort ewig im Kreis gehen, ohne ein einziges Mal in die Nähe eines Zuges zu kommen. Man kann essen, eine Hose kaufen, man kann trinken oder sich einfach in der Menge verlieren. Gleich neben der großen Treppe, die auf die untere Ebene führt, gibt es eine Bar. Sie hat für niemanden geöffnet, außer für den Schriftsteller Clemens Meyer. Er trifft dort die Toten, seinen Freund Big Boy etwa, aber auch zwei zehnjährige Mädchen, die er nicht sofort zuordnen kann.
Eines der Mädchen weint. "Ich kenne das Gesicht, hab ich es nicht in einer Zeitung gesehen?, nicht nur einmal, aber ich will jetzt nicht drüber nachdenken, zu viel stimmt nicht mehr." Es gibt viele Tote in den Büchern von Clemens Meyer, sie geistern darin herum, tauchen mal hier auf und mal da, beinahe könnte man sagen, sie halten die Bücher zusammen mit ihren klapprigen Erscheinungen.
Der Text über die Bar trägt den Titel "Auf der Suche nach dem sächsischen Bergland". Ein Haus auf der Strecke nach Markkleeberg, das er irgendwann einmal gesehen hat, dieses Haus möchte Meyer wiedersehen. Ein wenig rausfahren aus der Stadt, aber das klappt nicht. Denn er landet immer wieder in dieser Bar. Das sächsische Bergland ist eine Gegend, die einem Paradies noch am nächsten kommt, das von Clemens Meyers Welt aus erreichbar wäre. Aber schon dieser Weg ist zu weit von einem Bahnhof aus, der im Grunde nur aus dieser Bar besteht, in der er eine physische Theologie des Ablasses predigt: "Du zahlst für deine Sünden mit deinem Körper." Das Buch, in dem die Bar das Zentrum ist, heißt "Gewalten". Ein Tagebuch mit einem explodierenden Subjekt. "Gewalten" enthält ein paar der wilderen Experimente mit Rollenprosa, die in deutscher Sprache in der letzten Zeit so angestellt wurden. Aber das ist nicht das Wesentliche. Das Wesentliche ist, dass dieser junge Mann aus der ehemaligen Zone sich niemals vollständig in die fremden Stimmen verliert. Von seinem großen Roman "Als wir träumten", mit dem Clemens Meyer 2006 debütierte, über den Band mit Storys "Die Nacht, die Lichter" (2008) bis zu "Gewalten" ist da etwas vernehmbar, was nach jemandem klingt, der eine Menge mit seinem Körper bezahlt, dabei aber eine Seele gewonnen hat. Eine Seele, die nicht totgesoffen, nicht kaputtgespritzt wurde, sondern sich so freigeschrieben hat, dass sie sich in "Gewalten" fast schon wieder verlieren kann.
Es gibt da einen Dialog mit einem Mädchenmörder, der an die Grenzen der Vorstellungskraft geht, dabei aber die Grenze zur Identifikation mit dem Sexualverbrecher haargenau nicht überschreitet. "Ich traue mich nicht mehr, mich umzudrehen in meinem Arbeitszimmer. (. . .) Und als ich mich dann doch umdrehe, ist alles leer, und ich höre dich in der Küche hantieren. Das sind Geräusche, die gehen durch Zeiten und Räume."
Diese Zeiten und Räume, auch wenn sie immer wieder nahezu ins Kosmische aufreißen, sind durchaus genau bestimmbar. Der Raum ist Leipzig, näherhin Reudnitz ("ne üble Gegend") im Osten der Stadt. Die Zeiten sind jene Jahre vor und nach der "großen Wende", die Clemens Meyer, Jahrgang 1977, selbst erlebt hat. Mit dem Danie Lenz, der in "Als wir träumten" erzählt, hat er wohl eine Menge gemeinsam.
Dieser Junge, der selbst einsteckt, mehr aber noch mitkriegt, wie andere vor die Hunde gehen, ist einer der großen Zeugen der Transformation im Osten. Seine Freunde heißen Rico oder Pitbull, sie sind Anhänger des Fußballvereins Chemie Leipzig, und während Danie erzählt und erzählt, sterben sie allmählich weg. Ihnen fehlt etwas, das Clemens Meyer in einem beiläufigen Detail über Danie preisgibt: Wenn er Scheiße gebaut hat, dann legt er ein T-Shirt in den Türspalt, denn er weiß, dass seine Mutter die Tür zuschlagen wird, nachdem sie ihn ausgescholten hat. Es ist ihr Versuch, auch ein wenig Härte zu zeigen, aber Danie fängt ihn ab. Die Tür fällt nicht zu, sie bleibt ein wenig offen, wie auch die Zukunft für Danie, der noch nicht ausdrücklich weiß, was der Clemens Meyer der "Gewalten" schon beeindruckend zelebriert: dass man sich in Sprache flüchten kann.
Man muss das wohl einmal verstanden haben, um sich dann in dieser Sprache auch wieder verlieren zu können. Denn das, was bei Meyer aus der "großen Wende" hervorgeht, ist keine einheitliche Welt, schon gar kein glücklich wiedervereinigtes Deutschland, es sind viele Paralleluniversen, zwischen denen er die Portale kennt, die sich manchmal für ihn öffnen. Dann entstehen Texte wie "Auf den Strömen", der in "Gewalten" ungefähr in der Mitte steht und in dem der Schriftsteller Besuch von einem Freund bekommt, der Neues von Trinker-Thilo weiß ("Lässt sich jetzt in den Arsch ficken und lutscht Schwänze") und der aus Deutschland verschwinden möchte. Wenig später rudert der Schriftsteller mit seinem Antiquar auf dem Elstermühlengraben, und dieses Leipzig, das sich von hier aus zu entdecken gibt, wird auf nur wenigen Seiten zu einer sagenhaft dichten, imaginär-historischen Landschaft. "Wie hier rauskommen?"
Es gibt kein Entkommen, nur eine Flucht nach vorn in die Kanalisation der Worte, ein Stapfen durch den Morast der Vorstellungen. Am Ende findet sich vielleicht ein Ausweg in ein "B-Movie der Extraklasse".
Aber auch diese Öffnung führt in die Dunkelheit, wie sich in der vielleicht schmerzhaftesten Szene erweist, die Meyer bisher veröffentlicht hat. Sie trägt den Titel "Palast-Theater" und findet sich in "Als wir träumten" ziemlich weit vorn. In den Trümmern des ausgebrannten Kinos, in das er mit seinem Freund Mark früher immer nachmittags gegangen war, um Filme wie "Der lange Ritt zur Schule", "Zwei außer Rand und Band" oder "Old Surehand" zu sehen, sucht er nun, viele Jahre später, nach dem seit einer Weile verschwundenen Mark. Es ist finster, nur ein Zippo-Feuerzeug wirft ein wenig Licht in das Stockdunkel. Was Meyer hier macht, lässt sich wohl am besten als literarische Überblendung bezeichnen: Er erinnert an den Tod von Winnetou, der in den Armen von Old Shatterhand stirbt, während im Palast-Theater in den hinteren Reihen die Trinker gerade eben mal so zusehen. "Sie klapperten mit den Flaschen und lachten und stanken bis zu uns vor."
Vorne aber sitzen Danie und Mark, zwei Kinder der DDR, die einander viele Jahre später in einer Brandruine noch einmal treffen zu einem letzten Gespräch in der Dunkelheit. Es ist eine Abschiedsszene zwischen einem, der auf "scheiß Zeug" geraten ist, und einem, der den Kopf freibekommen hat. "Weißt du noch, Danie . . ." - "Was?" - "Die Filme, die Fickfilme, Danie. Letzte Reihe." - "Klar, weiß ich noch."
Clemens Meyer weiß eine Menge noch, was in Deutschland schnell vergessen wurde, aber es wäre verfehlt, ihn einfach bei der Verlassenschaft der DDR einzuordnen. Denn dieses Wissen ist durch eine Bar am Leipziger Hauptbahnhof hindurchgegangen, von der aus man an jeden Ort des Universums gelangen kann. Und die vielen Geschäfte drum herum, die sehen plötzlich fremd und unheimlich aus. Zu viel stimmt nicht mehr.
BERT REBHANDL
Clemens Meyer: "Gewalten. Ein Tagebuch". S. Fischer 2010, 224 Seiten, 16,95 Euro. Mit Sascha Hawemann schrieb Meyer das Theaterstück "Sirk the East - Der Traum von Hollywood", das 2011 in Leipzig uraufgeführt wurde.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Die Sagen der "Säufer, Zocker und Loser" hat Jürgen Verdofsky bei Clemens Meyer lesen dürfen. Die "epischen Feuergefechte", die in diesen Geschichten ausgetragen werden, erscheinen ihm so unerbittlich wie illusionslos. Dass Meyer seine Texte nicht auf Sinnsuche schickt, möchte Verdofsky allerdings nicht behaupten. Aber auch nicht, dass der Autor nicht die Bedingungen ordentlicher Storys erfüllen würde, Zuspitzung, Wiedererkennbarkeit, Effekt ("Auf Wirkung verzichten: das wäre ja der Tod"). Wenn Meyer seine sächsische Heimat durchstreift, Rennbahn, Bar, Bordell, den Mordfall Michelle und das Massaker von Winnenden mit "Fallneugier" angeht, liest sich das für Verdofsky wie feinste Prosa.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Träume vom sächsischen Bergland
Öffnungen in die Dunkelheit - Clemens Meyer weiß noch eine Menge von dem, was in Deutschland nach der Wende schnell vergessen wurde
Seit der Hauptbahnhof in Leipzig in ein riesiges Einkaufszentrum umgebaut wurde, kann man dort ewig im Kreis gehen, ohne ein einziges Mal in die Nähe eines Zuges zu kommen. Man kann essen, eine Hose kaufen, man kann trinken oder sich einfach in der Menge verlieren. Gleich neben der großen Treppe, die auf die untere Ebene führt, gibt es eine Bar. Sie hat für niemanden geöffnet, außer für den Schriftsteller Clemens Meyer. Er trifft dort die Toten, seinen Freund Big Boy etwa, aber auch zwei zehnjährige Mädchen, die er nicht sofort zuordnen kann.
Eines der Mädchen weint. "Ich kenne das Gesicht, hab ich es nicht in einer Zeitung gesehen?, nicht nur einmal, aber ich will jetzt nicht drüber nachdenken, zu viel stimmt nicht mehr." Es gibt viele Tote in den Büchern von Clemens Meyer, sie geistern darin herum, tauchen mal hier auf und mal da, beinahe könnte man sagen, sie halten die Bücher zusammen mit ihren klapprigen Erscheinungen.
Der Text über die Bar trägt den Titel "Auf der Suche nach dem sächsischen Bergland". Ein Haus auf der Strecke nach Markkleeberg, das er irgendwann einmal gesehen hat, dieses Haus möchte Meyer wiedersehen. Ein wenig rausfahren aus der Stadt, aber das klappt nicht. Denn er landet immer wieder in dieser Bar. Das sächsische Bergland ist eine Gegend, die einem Paradies noch am nächsten kommt, das von Clemens Meyers Welt aus erreichbar wäre. Aber schon dieser Weg ist zu weit von einem Bahnhof aus, der im Grunde nur aus dieser Bar besteht, in der er eine physische Theologie des Ablasses predigt: "Du zahlst für deine Sünden mit deinem Körper." Das Buch, in dem die Bar das Zentrum ist, heißt "Gewalten". Ein Tagebuch mit einem explodierenden Subjekt. "Gewalten" enthält ein paar der wilderen Experimente mit Rollenprosa, die in deutscher Sprache in der letzten Zeit so angestellt wurden. Aber das ist nicht das Wesentliche. Das Wesentliche ist, dass dieser junge Mann aus der ehemaligen Zone sich niemals vollständig in die fremden Stimmen verliert. Von seinem großen Roman "Als wir träumten", mit dem Clemens Meyer 2006 debütierte, über den Band mit Storys "Die Nacht, die Lichter" (2008) bis zu "Gewalten" ist da etwas vernehmbar, was nach jemandem klingt, der eine Menge mit seinem Körper bezahlt, dabei aber eine Seele gewonnen hat. Eine Seele, die nicht totgesoffen, nicht kaputtgespritzt wurde, sondern sich so freigeschrieben hat, dass sie sich in "Gewalten" fast schon wieder verlieren kann.
Es gibt da einen Dialog mit einem Mädchenmörder, der an die Grenzen der Vorstellungskraft geht, dabei aber die Grenze zur Identifikation mit dem Sexualverbrecher haargenau nicht überschreitet. "Ich traue mich nicht mehr, mich umzudrehen in meinem Arbeitszimmer. (. . .) Und als ich mich dann doch umdrehe, ist alles leer, und ich höre dich in der Küche hantieren. Das sind Geräusche, die gehen durch Zeiten und Räume."
Diese Zeiten und Räume, auch wenn sie immer wieder nahezu ins Kosmische aufreißen, sind durchaus genau bestimmbar. Der Raum ist Leipzig, näherhin Reudnitz ("ne üble Gegend") im Osten der Stadt. Die Zeiten sind jene Jahre vor und nach der "großen Wende", die Clemens Meyer, Jahrgang 1977, selbst erlebt hat. Mit dem Danie Lenz, der in "Als wir träumten" erzählt, hat er wohl eine Menge gemeinsam.
Dieser Junge, der selbst einsteckt, mehr aber noch mitkriegt, wie andere vor die Hunde gehen, ist einer der großen Zeugen der Transformation im Osten. Seine Freunde heißen Rico oder Pitbull, sie sind Anhänger des Fußballvereins Chemie Leipzig, und während Danie erzählt und erzählt, sterben sie allmählich weg. Ihnen fehlt etwas, das Clemens Meyer in einem beiläufigen Detail über Danie preisgibt: Wenn er Scheiße gebaut hat, dann legt er ein T-Shirt in den Türspalt, denn er weiß, dass seine Mutter die Tür zuschlagen wird, nachdem sie ihn ausgescholten hat. Es ist ihr Versuch, auch ein wenig Härte zu zeigen, aber Danie fängt ihn ab. Die Tür fällt nicht zu, sie bleibt ein wenig offen, wie auch die Zukunft für Danie, der noch nicht ausdrücklich weiß, was der Clemens Meyer der "Gewalten" schon beeindruckend zelebriert: dass man sich in Sprache flüchten kann.
Man muss das wohl einmal verstanden haben, um sich dann in dieser Sprache auch wieder verlieren zu können. Denn das, was bei Meyer aus der "großen Wende" hervorgeht, ist keine einheitliche Welt, schon gar kein glücklich wiedervereinigtes Deutschland, es sind viele Paralleluniversen, zwischen denen er die Portale kennt, die sich manchmal für ihn öffnen. Dann entstehen Texte wie "Auf den Strömen", der in "Gewalten" ungefähr in der Mitte steht und in dem der Schriftsteller Besuch von einem Freund bekommt, der Neues von Trinker-Thilo weiß ("Lässt sich jetzt in den Arsch ficken und lutscht Schwänze") und der aus Deutschland verschwinden möchte. Wenig später rudert der Schriftsteller mit seinem Antiquar auf dem Elstermühlengraben, und dieses Leipzig, das sich von hier aus zu entdecken gibt, wird auf nur wenigen Seiten zu einer sagenhaft dichten, imaginär-historischen Landschaft. "Wie hier rauskommen?"
Es gibt kein Entkommen, nur eine Flucht nach vorn in die Kanalisation der Worte, ein Stapfen durch den Morast der Vorstellungen. Am Ende findet sich vielleicht ein Ausweg in ein "B-Movie der Extraklasse".
Aber auch diese Öffnung führt in die Dunkelheit, wie sich in der vielleicht schmerzhaftesten Szene erweist, die Meyer bisher veröffentlicht hat. Sie trägt den Titel "Palast-Theater" und findet sich in "Als wir träumten" ziemlich weit vorn. In den Trümmern des ausgebrannten Kinos, in das er mit seinem Freund Mark früher immer nachmittags gegangen war, um Filme wie "Der lange Ritt zur Schule", "Zwei außer Rand und Band" oder "Old Surehand" zu sehen, sucht er nun, viele Jahre später, nach dem seit einer Weile verschwundenen Mark. Es ist finster, nur ein Zippo-Feuerzeug wirft ein wenig Licht in das Stockdunkel. Was Meyer hier macht, lässt sich wohl am besten als literarische Überblendung bezeichnen: Er erinnert an den Tod von Winnetou, der in den Armen von Old Shatterhand stirbt, während im Palast-Theater in den hinteren Reihen die Trinker gerade eben mal so zusehen. "Sie klapperten mit den Flaschen und lachten und stanken bis zu uns vor."
Vorne aber sitzen Danie und Mark, zwei Kinder der DDR, die einander viele Jahre später in einer Brandruine noch einmal treffen zu einem letzten Gespräch in der Dunkelheit. Es ist eine Abschiedsszene zwischen einem, der auf "scheiß Zeug" geraten ist, und einem, der den Kopf freibekommen hat. "Weißt du noch, Danie . . ." - "Was?" - "Die Filme, die Fickfilme, Danie. Letzte Reihe." - "Klar, weiß ich noch."
Clemens Meyer weiß eine Menge noch, was in Deutschland schnell vergessen wurde, aber es wäre verfehlt, ihn einfach bei der Verlassenschaft der DDR einzuordnen. Denn dieses Wissen ist durch eine Bar am Leipziger Hauptbahnhof hindurchgegangen, von der aus man an jeden Ort des Universums gelangen kann. Und die vielen Geschäfte drum herum, die sehen plötzlich fremd und unheimlich aus. Zu viel stimmt nicht mehr.
BERT REBHANDL
Clemens Meyer: "Gewalten. Ein Tagebuch". S. Fischer 2010, 224 Seiten, 16,95 Euro. Mit Sascha Hawemann schrieb Meyer das Theaterstück "Sirk the East - Der Traum von Hollywood", das 2011 in Leipzig uraufgeführt wurde.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Öffnungen in die Dunkelheit - Clemens Meyer weiß noch eine Menge von dem, was in Deutschland nach der Wende schnell vergessen wurde
Seit der Hauptbahnhof in Leipzig in ein riesiges Einkaufszentrum umgebaut wurde, kann man dort ewig im Kreis gehen, ohne ein einziges Mal in die Nähe eines Zuges zu kommen. Man kann essen, eine Hose kaufen, man kann trinken oder sich einfach in der Menge verlieren. Gleich neben der großen Treppe, die auf die untere Ebene führt, gibt es eine Bar. Sie hat für niemanden geöffnet, außer für den Schriftsteller Clemens Meyer. Er trifft dort die Toten, seinen Freund Big Boy etwa, aber auch zwei zehnjährige Mädchen, die er nicht sofort zuordnen kann.
Eines der Mädchen weint. "Ich kenne das Gesicht, hab ich es nicht in einer Zeitung gesehen?, nicht nur einmal, aber ich will jetzt nicht drüber nachdenken, zu viel stimmt nicht mehr." Es gibt viele Tote in den Büchern von Clemens Meyer, sie geistern darin herum, tauchen mal hier auf und mal da, beinahe könnte man sagen, sie halten die Bücher zusammen mit ihren klapprigen Erscheinungen.
Der Text über die Bar trägt den Titel "Auf der Suche nach dem sächsischen Bergland". Ein Haus auf der Strecke nach Markkleeberg, das er irgendwann einmal gesehen hat, dieses Haus möchte Meyer wiedersehen. Ein wenig rausfahren aus der Stadt, aber das klappt nicht. Denn er landet immer wieder in dieser Bar. Das sächsische Bergland ist eine Gegend, die einem Paradies noch am nächsten kommt, das von Clemens Meyers Welt aus erreichbar wäre. Aber schon dieser Weg ist zu weit von einem Bahnhof aus, der im Grunde nur aus dieser Bar besteht, in der er eine physische Theologie des Ablasses predigt: "Du zahlst für deine Sünden mit deinem Körper." Das Buch, in dem die Bar das Zentrum ist, heißt "Gewalten". Ein Tagebuch mit einem explodierenden Subjekt. "Gewalten" enthält ein paar der wilderen Experimente mit Rollenprosa, die in deutscher Sprache in der letzten Zeit so angestellt wurden. Aber das ist nicht das Wesentliche. Das Wesentliche ist, dass dieser junge Mann aus der ehemaligen Zone sich niemals vollständig in die fremden Stimmen verliert. Von seinem großen Roman "Als wir träumten", mit dem Clemens Meyer 2006 debütierte, über den Band mit Storys "Die Nacht, die Lichter" (2008) bis zu "Gewalten" ist da etwas vernehmbar, was nach jemandem klingt, der eine Menge mit seinem Körper bezahlt, dabei aber eine Seele gewonnen hat. Eine Seele, die nicht totgesoffen, nicht kaputtgespritzt wurde, sondern sich so freigeschrieben hat, dass sie sich in "Gewalten" fast schon wieder verlieren kann.
Es gibt da einen Dialog mit einem Mädchenmörder, der an die Grenzen der Vorstellungskraft geht, dabei aber die Grenze zur Identifikation mit dem Sexualverbrecher haargenau nicht überschreitet. "Ich traue mich nicht mehr, mich umzudrehen in meinem Arbeitszimmer. (. . .) Und als ich mich dann doch umdrehe, ist alles leer, und ich höre dich in der Küche hantieren. Das sind Geräusche, die gehen durch Zeiten und Räume."
Diese Zeiten und Räume, auch wenn sie immer wieder nahezu ins Kosmische aufreißen, sind durchaus genau bestimmbar. Der Raum ist Leipzig, näherhin Reudnitz ("ne üble Gegend") im Osten der Stadt. Die Zeiten sind jene Jahre vor und nach der "großen Wende", die Clemens Meyer, Jahrgang 1977, selbst erlebt hat. Mit dem Danie Lenz, der in "Als wir träumten" erzählt, hat er wohl eine Menge gemeinsam.
Dieser Junge, der selbst einsteckt, mehr aber noch mitkriegt, wie andere vor die Hunde gehen, ist einer der großen Zeugen der Transformation im Osten. Seine Freunde heißen Rico oder Pitbull, sie sind Anhänger des Fußballvereins Chemie Leipzig, und während Danie erzählt und erzählt, sterben sie allmählich weg. Ihnen fehlt etwas, das Clemens Meyer in einem beiläufigen Detail über Danie preisgibt: Wenn er Scheiße gebaut hat, dann legt er ein T-Shirt in den Türspalt, denn er weiß, dass seine Mutter die Tür zuschlagen wird, nachdem sie ihn ausgescholten hat. Es ist ihr Versuch, auch ein wenig Härte zu zeigen, aber Danie fängt ihn ab. Die Tür fällt nicht zu, sie bleibt ein wenig offen, wie auch die Zukunft für Danie, der noch nicht ausdrücklich weiß, was der Clemens Meyer der "Gewalten" schon beeindruckend zelebriert: dass man sich in Sprache flüchten kann.
Man muss das wohl einmal verstanden haben, um sich dann in dieser Sprache auch wieder verlieren zu können. Denn das, was bei Meyer aus der "großen Wende" hervorgeht, ist keine einheitliche Welt, schon gar kein glücklich wiedervereinigtes Deutschland, es sind viele Paralleluniversen, zwischen denen er die Portale kennt, die sich manchmal für ihn öffnen. Dann entstehen Texte wie "Auf den Strömen", der in "Gewalten" ungefähr in der Mitte steht und in dem der Schriftsteller Besuch von einem Freund bekommt, der Neues von Trinker-Thilo weiß ("Lässt sich jetzt in den Arsch ficken und lutscht Schwänze") und der aus Deutschland verschwinden möchte. Wenig später rudert der Schriftsteller mit seinem Antiquar auf dem Elstermühlengraben, und dieses Leipzig, das sich von hier aus zu entdecken gibt, wird auf nur wenigen Seiten zu einer sagenhaft dichten, imaginär-historischen Landschaft. "Wie hier rauskommen?"
Es gibt kein Entkommen, nur eine Flucht nach vorn in die Kanalisation der Worte, ein Stapfen durch den Morast der Vorstellungen. Am Ende findet sich vielleicht ein Ausweg in ein "B-Movie der Extraklasse".
Aber auch diese Öffnung führt in die Dunkelheit, wie sich in der vielleicht schmerzhaftesten Szene erweist, die Meyer bisher veröffentlicht hat. Sie trägt den Titel "Palast-Theater" und findet sich in "Als wir träumten" ziemlich weit vorn. In den Trümmern des ausgebrannten Kinos, in das er mit seinem Freund Mark früher immer nachmittags gegangen war, um Filme wie "Der lange Ritt zur Schule", "Zwei außer Rand und Band" oder "Old Surehand" zu sehen, sucht er nun, viele Jahre später, nach dem seit einer Weile verschwundenen Mark. Es ist finster, nur ein Zippo-Feuerzeug wirft ein wenig Licht in das Stockdunkel. Was Meyer hier macht, lässt sich wohl am besten als literarische Überblendung bezeichnen: Er erinnert an den Tod von Winnetou, der in den Armen von Old Shatterhand stirbt, während im Palast-Theater in den hinteren Reihen die Trinker gerade eben mal so zusehen. "Sie klapperten mit den Flaschen und lachten und stanken bis zu uns vor."
Vorne aber sitzen Danie und Mark, zwei Kinder der DDR, die einander viele Jahre später in einer Brandruine noch einmal treffen zu einem letzten Gespräch in der Dunkelheit. Es ist eine Abschiedsszene zwischen einem, der auf "scheiß Zeug" geraten ist, und einem, der den Kopf freibekommen hat. "Weißt du noch, Danie . . ." - "Was?" - "Die Filme, die Fickfilme, Danie. Letzte Reihe." - "Klar, weiß ich noch."
Clemens Meyer weiß eine Menge noch, was in Deutschland schnell vergessen wurde, aber es wäre verfehlt, ihn einfach bei der Verlassenschaft der DDR einzuordnen. Denn dieses Wissen ist durch eine Bar am Leipziger Hauptbahnhof hindurchgegangen, von der aus man an jeden Ort des Universums gelangen kann. Und die vielen Geschäfte drum herum, die sehen plötzlich fremd und unheimlich aus. Zu viel stimmt nicht mehr.
BERT REBHANDL
Clemens Meyer: "Gewalten. Ein Tagebuch". S. Fischer 2010, 224 Seiten, 16,95 Euro. Mit Sascha Hawemann schrieb Meyer das Theaterstück "Sirk the East - Der Traum von Hollywood", das 2011 in Leipzig uraufgeführt wurde.
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