Schon lange spielt eine gewaltgeprägte Erziehung in Familien eine entscheidende Rolle. Körperliche Gewalt an Kindern zu verüben wurde früher als gängiges Erziehungsmittel betrachtet. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die in Ratgeberbüchern beschriebenen Erziehungsmethoden aus der Zeit des Nationalsozialismus bis ins Jahr 1989 zu beschreiben und aufzuarbeiten. Die damaligen Erziehungsmethoden waren gekennzeichnet durch Härte, Disziplin und Gewalt in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen. Dazu zählte nicht nur die körperliche Misshandlung, denn Gewalt beginnt bereits beim Entzug der Grundbedürfnisse oder im Rahmen manipulativer Drohungen. Auch auf körperliche Zuneigung und auf das Eingehen kindlicher Bedürfnisse wurde weitestgehend verzichtet. Die Kinder mussten sich den Machtgelüsten der Erwachsenen unterwerfen. Jegliche Widersetzung gegen Regeln hatte für das Kind eine Strafe zur Folge. Die oberste Priorität galt der Anerziehung wichtiger Tugenden, wie zum Beispiel jener der Gehorsamkeit und Disziplin. Für Kinder kann diese Form der Erziehung jedoch verheerende Auswirkungen haben, die sie ihr Leben lang begleiten.