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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 2,3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar: Das politische System Argentiniens, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Gewerkschaften sind Vereinigungen von abhängig Beschäftigten, welche die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Interessen ihrer Mitglieder im Beschäftigungsverhältnis und gegenüber der Politik vertreten. Dabei ist die Mitgliedschaft normalerweise freiwillig (Koalitionsfreiheit). Der Staat…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 2,3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar: Das politische System Argentiniens, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung
Gewerkschaften sind Vereinigungen von abhängig Beschäftigten, welche die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Interessen ihrer Mitglieder im Beschäftigungsverhältnis und gegenüber der Politik vertreten. Dabei ist die Mitgliedschaft normalerweise freiwillig (Koalitionsfreiheit). Der Staat steht zu den Gewerkschaften in einem Spannungsverhältnis, dass sich in vier verschiedenen Formen bzw. Phasen äußert: Verbot, Duldung, Anerkennung und Förderung. Gewerkschaftssysteme weisen je nach Land, unterschiedliche Ausprägungen hinsichtlich der Zahl, Art und Größe (horizontale Dimension) und der Aufteilung der Entscheidungsmacht (vertikale Dimension) auf. 1 Die klassische Arbeitsteilung zwischen den Verbänden, wie sie z. B. im Rahmen der Tarifautonomie in der Bundesrepublik besteht, hat in Argentinien nie wirklich funktioniert. Die starke Politisierung der Verbände bewirkte, dass die Konfliktbewältigung über den Staat ausgetragen wurde. Diese Situation kann mit dem Begriff Klassenkampf durch Mittelsmann 2 beschrieben werden. Die vorliegenden Studien über das argentinische Gewerkschaftssystem, lassen uns zu folgender These kommen:
Der inkorporatisierte Peronismus verhinderte lange eine innergewerkschaftliche Demokratisierung. Ihre starke Politisierung bedingte die Konfliktbewältigung über den Staat und verhinderte eine klassische Arbeitsteilung. Heute befinden sich die Gewerkschaften, aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen und de s Wandels des Peronismus, in einer Identitätskrise und versuchen sich neu zu orientieren. Im Folgenden werden wir diese These anhand einer historischen Analyse, von der postkolonialen Zeit über die peronistische Ära bis zur Gegenwart, zu belegen versuchen. Abschließend versuchen wir die aktuelle Lage zu beschreiben, sowie einige Entwicklungslinien aufzuzeigen. Dabei stützt sich diese Arbeit vor allem auf die Untersuchungen von Hartmut Grewe, Peter Birle und Héctor Palomino. Diese Wissenschaftler haben das argentinische Gewerkschaftssystem in der deutschen Politikforschung am ausführlichsten behandelt.
2. Das argentinische Gewerkschaftssystem im historischen Wandel
2.1 Erste Entwicklungsphase
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