Die unter dem Titel ,Gewesen - Sein - Werden' versammelten Texte verfolgen unterschiedliche Fragestellungen. Sie verbindet die Überzeugung, dass ihre Erörterung nur in einem Kontext sinnvoll ist, dessen Bereich sich über die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erstreckt. Darin ergibt sich die Positionsbestimmung der heutigen Zeit aus einer Perspektive, die uns nur offensteht, wenn nicht seit jeher alles definitiv vorherbestimmt ist und unser Handeln nicht gänzlich planmäßig verläuft. Dazu muss das Künftige unvorhersehbar bleiben und das Zurückliegende seine prägenden Spuren hinterlassen. Erst ihre Witterung lässt uns den Weg erahnen, der vor uns liegt. Dieser vorsichtige Ausblick stellt sich also nicht von selbst ein. Er lässt sich nur durch die Erforschung dessen gewinnen, was am Vergangenen weiterhin tragfähig sein kann, oder aber endgültig hinfällig geworden ist. Die Entscheidung darüber wird freilich nie endgültig sein dürfen. Sie muss vielmehr immer strittig bleiben, damit uns der erwähnte Zeithorizont weiterhin offenstehen kann. Voraussetzung dafür ist, dass er sich auf eine solide Grundlage zu stützen vermag, für die es einer akribischen Recherche aus dem Bestand der Überlieferung bedarf. Dazu hofft die vorliegende Arbeit einen kleinen Beitrag zu leisten.