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Der Ausgangspunkt ist zunächst eine Analyse der Postmoderne mit ihren Auswirkungen auf das moralische Gewissen. Die komplexe postmoderne Realität veranlasst uns, das Problem des Gewissens jenseits der traditionellen Paradigmen neu zu überdenken, und führt uns dazu, an eine Ethik der Tugenden zu denken, die eine dreifache Herausforderung darstellt: erkennen, entscheiden und handeln. Zu diesem Zweck beleuchten wir eine Panorama-Vision der Postmoderne mit ihren theoretischen und anthropologischen Herausforderungen, die eine neue Kultur und neue Werte hervorbringen, die sich auf eine integrale christliche Anthropologie auswirken. Das moralische Gewissen, Instanz der Unterscheidung, der Entscheidung und des Handelns des Menschen, das diese Auswirkungen spürt, ist aufgerufen, seine tiefste Struktur zu überdenken. Zu diesem Zweck werfen wir einen Blick auf die christliche Tradition des Gewissens und beleuchten die wichtigsten biblischen, theologischen und historischen Themen, die ihr zugrunde liegen. Wir betonen das positive konziliare Verständnis in Gaudium et Spes, Nr. 16, und heben seine prägnante und kohärente Bedeutung für die theologisch-moralische Reflexion hervor. Wir schlagen eine Ethik der Tugenden vor, die auf antike ethische Paradigmen zurückgreift, sich aber auf das heutige Subjekt konzentriert, das in einer Sinn-, Geschichts- und Handlungskrise lebt.