Gib ihm Sprache: «Äsop war zahnlos, seine Rede kaum verstehbar. Äsop schielte. Er reckte den Kopf vor. Seine Nase war platt, seine Haut schmutzfarben. Äsops Bauch quoll über den Gürtel. Äsop war krummbeinig. Sein linker Arm war kürzer als der rechte. Manche sagen: Sein rechter Arm war kürzer als der linke. Äsop war ein Sklave. Für eine Arbeit in der Stadt war er unbrauchbar. Sein Herr bestimmte ihn für eine Arbeit auf dem Land.» So beginnt Schädlichs Nacherzählung des anonymen griechischen Äsop-Romans. Den besonderen Reiz machen natürlich die äsopischen Geschichten aus. Das Geschenk der Sprache, Witz und moralische Klarheit im Angesicht der übermächtigen Sophisterei - man merkt schnell, warum Schädlich sich zu Äsop hingezogen fühlt.
Vorbei: Drei Künstlerbiografien. Drei Leben, die miteinander verbunden sind. Drei Leben, die auf den Tod zugehen.
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