Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Touristik / Tourismus, Note: 1,3, Leuphana Universität Lüneburg (Angewandte Kulturwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Jedes Jahr das gleiche Spiel. Kaum sind die Schulzeugnisse verteilt, beginnen die Sommerferien und Unmassen an Menschen packen die Koffer, laden ihre Autos voll bis unters Dach, manche schnallen auch noch das Surfbrett oder Fahrrad oben drauf und stürzen sich auf die Autobahnen in Richtung Ferienziel. An den Schaltern der Flughäfen sieht es ähnlich aus und auch die Bahnhöfe bieten kein anderes Bild. Überall tummeln sich schwer bepackte Menschen, einige fröhlich, andere gestresst, manche verzweifelt und hektisch auf der Suche nach ihren Reisedokumenten, wiederum andere stolpern über Koffer, Golfschlägersets und Kinderwagen. Der Familienhund springt aufgeregt kläffend um das Chaos herum.
Mittendrin liest jemand in einem Reiseführer und ist in Gedanken schon am Urlaubsziel angelangt. Alle warten sie darauf, dem Alltag zu entkommen und in den wohlverdienten Urlaub zu starten. Urlaub und Reisen gehört für die meisten Deutschen zusammen. Und auch wenn die Urlaubsreise mittlerweile für viele eine Selbstverständlichkeit geworden ist, so soll sie doch jedes Mal wieder etwas Besonderes sein. Doch das Besondere ist für jeden etwas anders. Viele lassen sich den Urlaub gänzlich organisieren, manche verlassen sich auf die Veranstaltungsangebote vor Ort, aber einige greifen auch zum Reiseführer, um sich von ihm informieren und durch die Fremde leiten zu lassen um das Reiseziel selbst zu entdecken. Dabei ist es egal, ob sich die Ferienregion im In- oder Ausland befindet. Auf Menschen mit Reiseführern trifft man überall.
Gang der Untersuchung:
Den Ausgangspunkt dieser Arbeit bildete der Auftrag, unter Beachtung bestimmter Vorgaben einen Reiseführer für die Stadt Norden in Ostfriesland zu erstellen. Daraus ergab sich eine Fülle von Fragen. Wie schreibt man einen Reiseführer? An wen soll er sich richten? Was macht einen guten Reiseführer aus, wie lässt er sich begrifflich definieren? Diese Fragen zogen weitere nach sich: Gibt es allgemein akzeptierte Qualitätsstandards für Reiseführer? Wie kann man gute von schlechten unterscheiden? Was erwarten die Käufer von ihnen, was versprechen ihre Hersteller? Wodurch werden Inhalte und Gestaltung beeinflusst? Und schließlich welche Konsequenzen ergeben sich aus den Antworten für jemanden, der vom Reiseführernutzer zum Autor werden will?
Die vielen sich aufdrängenden Fragen ließen es als geboten erscheinen, sie zu systematisieren, unter eine Leitfrage zu stellen und mit ihrer Hilfe wissenschaftlich an das Alltagsthema Reiseführer heranzugehen. Vor der Praxis sollte die Analyse kommen. Die bewusst etwas provokativ gestellte, titelgebende Frage Gibt es den idealen Reiseführer? lässt keine vorschnellen Antworten zu, sondern verlangt nach Präzisierung. Deshalb betrachtet der erste Teil der Arbeit das Thema Reiseführer von möglichst vielen Seiten.
Er beginnt mit einem Abriss der historischen Entwicklung des Mediums von seinen vorchristlichen Anfängen bis in die Gegenwart. Es werden die Literaturarten Periplus, Periegese, Itinearium, Pilgerhandbuch, Apodemik, Reisebeschreibung sowie der moderne Reiseführer, angefangen beim red book von John Murray und dem deutschen Baedeker über die Alternativführer bis hin zu den Pocketreiseführern, behandelt (Kapitel 2). Kapitel 3 setzt sich mit dem Begriff des Reiseführers auseinander, Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Typologisierung von Reiseführern nach dem geographischen Gegenstandsbereich, nach der Zielgruppe bzw. der Thematik sowie nach der Funktion.
In Kapitel 5 folgt eine Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Ansprüchen, die an Reiseführer gestellt werden. Es werden verschiedene Tests, Befragungen, Analysen und theoreti...
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Jedes Jahr das gleiche Spiel. Kaum sind die Schulzeugnisse verteilt, beginnen die Sommerferien und Unmassen an Menschen packen die Koffer, laden ihre Autos voll bis unters Dach, manche schnallen auch noch das Surfbrett oder Fahrrad oben drauf und stürzen sich auf die Autobahnen in Richtung Ferienziel. An den Schaltern der Flughäfen sieht es ähnlich aus und auch die Bahnhöfe bieten kein anderes Bild. Überall tummeln sich schwer bepackte Menschen, einige fröhlich, andere gestresst, manche verzweifelt und hektisch auf der Suche nach ihren Reisedokumenten, wiederum andere stolpern über Koffer, Golfschlägersets und Kinderwagen. Der Familienhund springt aufgeregt kläffend um das Chaos herum.
Mittendrin liest jemand in einem Reiseführer und ist in Gedanken schon am Urlaubsziel angelangt. Alle warten sie darauf, dem Alltag zu entkommen und in den wohlverdienten Urlaub zu starten. Urlaub und Reisen gehört für die meisten Deutschen zusammen. Und auch wenn die Urlaubsreise mittlerweile für viele eine Selbstverständlichkeit geworden ist, so soll sie doch jedes Mal wieder etwas Besonderes sein. Doch das Besondere ist für jeden etwas anders. Viele lassen sich den Urlaub gänzlich organisieren, manche verlassen sich auf die Veranstaltungsangebote vor Ort, aber einige greifen auch zum Reiseführer, um sich von ihm informieren und durch die Fremde leiten zu lassen um das Reiseziel selbst zu entdecken. Dabei ist es egal, ob sich die Ferienregion im In- oder Ausland befindet. Auf Menschen mit Reiseführern trifft man überall.
Gang der Untersuchung:
Den Ausgangspunkt dieser Arbeit bildete der Auftrag, unter Beachtung bestimmter Vorgaben einen Reiseführer für die Stadt Norden in Ostfriesland zu erstellen. Daraus ergab sich eine Fülle von Fragen. Wie schreibt man einen Reiseführer? An wen soll er sich richten? Was macht einen guten Reiseführer aus, wie lässt er sich begrifflich definieren? Diese Fragen zogen weitere nach sich: Gibt es allgemein akzeptierte Qualitätsstandards für Reiseführer? Wie kann man gute von schlechten unterscheiden? Was erwarten die Käufer von ihnen, was versprechen ihre Hersteller? Wodurch werden Inhalte und Gestaltung beeinflusst? Und schließlich welche Konsequenzen ergeben sich aus den Antworten für jemanden, der vom Reiseführernutzer zum Autor werden will?
Die vielen sich aufdrängenden Fragen ließen es als geboten erscheinen, sie zu systematisieren, unter eine Leitfrage zu stellen und mit ihrer Hilfe wissenschaftlich an das Alltagsthema Reiseführer heranzugehen. Vor der Praxis sollte die Analyse kommen. Die bewusst etwas provokativ gestellte, titelgebende Frage Gibt es den idealen Reiseführer? lässt keine vorschnellen Antworten zu, sondern verlangt nach Präzisierung. Deshalb betrachtet der erste Teil der Arbeit das Thema Reiseführer von möglichst vielen Seiten.
Er beginnt mit einem Abriss der historischen Entwicklung des Mediums von seinen vorchristlichen Anfängen bis in die Gegenwart. Es werden die Literaturarten Periplus, Periegese, Itinearium, Pilgerhandbuch, Apodemik, Reisebeschreibung sowie der moderne Reiseführer, angefangen beim red book von John Murray und dem deutschen Baedeker über die Alternativführer bis hin zu den Pocketreiseführern, behandelt (Kapitel 2). Kapitel 3 setzt sich mit dem Begriff des Reiseführers auseinander, Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Typologisierung von Reiseführern nach dem geographischen Gegenstandsbereich, nach der Zielgruppe bzw. der Thematik sowie nach der Funktion.
In Kapitel 5 folgt eine Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Ansprüchen, die an Reiseführer gestellt werden. Es werden verschiedene Tests, Befragungen, Analysen und theoreti...
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