Was haben die Eunuchen am Kaiserhof der Ming-Dynastie mit den kleinbürgerlichen Hausfrauen des 20. Jahrhunderts gemeinsam? Was zölibatäre Priester mit Trotzkisten? In allen Fällen handelt es sich um ein Individuum, das mit seiner unbedingten Treue und freiwilligen Selbstaufgabe die Macht einer Institution festigt. Lewis A. Cosers nun erstmals auf Deutsch vorliegender Klassiker über diese "gierigen Institutionen" verblüfft den Leser mit einer ebenso einfachen wie genialen Theorie über eine Spielart totalen Engagements, die nichts an Aktualität eingebüßt hat.
»Cosers Studien zu den 'Greedy Institutions' führen ein Analyse-Konzept, einen Idealtypus im Weber'schen Sinne vor, der den Blick über den Tellerrand der eigenen Selbstverständlichkeiten strukturanalytisch hinausführt. Der Relevanz des Konzepts entspricht die Varianz der Kontexte, die sich mit seiner Hilfe den Lesern erschließen.« Richard Utz socialnet.de