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Mit dem Thema Gifte und Vergiftungen in Vergangenheit und Gegenwart hat die Deutsche Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie in ihrer 2010 in Mülheim veranstalteten Biennale ein Thema aufgegriffen, das in der Pharmaziehistoriographie bisher eine immer nur sehr knappe und sporadische Berücksichtigung erfahren hat. Obwohl spätestens seit Paracelsus bekannt ist, dass Arzneimittel bei nicht sachgemäßer Anwendung auch Gifte sein können, und obwohl Gegengifte, Antidota, seit der Antike im Arzneischatz eine wichtige Rolle spielen, behandelt der vorliegende Tagungsband erstmalig das Thema aus…mehr

Produktbeschreibung
Mit dem Thema Gifte und Vergiftungen in Vergangenheit und Gegenwart hat die Deutsche Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie in ihrer 2010 in Mülheim veranstalteten Biennale ein Thema aufgegriffen, das in der Pharmaziehistoriographie bisher eine immer nur sehr knappe und sporadische Berücksichtigung erfahren hat. Obwohl spätestens seit Paracelsus bekannt ist, dass Arzneimittel bei nicht sachgemäßer Anwendung auch Gifte sein können, und obwohl Gegengifte, Antidota, seit der Antike im Arzneischatz eine wichtige Rolle spielen, behandelt der vorliegende Tagungsband erstmalig das Thema aus pharmaziehistorischer Sicht, wobei durch die Darstellung zahlreicher Facetten zugleich gezeigt werden soll, welche umfangreichen Beiträge Apotheker zu diesem Gebiet zu leisten vermochten.

Neben terminologischen Erläuterungen zum Begriff Gift werden Antidota und Gifte in den unterschiedlichen Jahrhunderten behandelt. Zwei Vortragende stellen Verfasser toxikologischer Werke und Lehrer derToxikologie darunter auch einige Apotheker in den Mittelpunkt ihrer Studien. Ein Beitrag schildert Giftmorde als toxikologisch-forensische Herausforderung. Die Untersuchung von Arzneimittelintoxikationen und die Arbeit toxikologischer Auskunftsdienste waren lange Zeit originäre pharmazeutische Aufgaben, die in zwei Vorträgen behandelt wurden, wobei die Arbeitsweise der toxikologischen Auskunftsdienste in beiden deutschen Staaten verglichen und damit zugleich ein Stück deutsch-deutscher Geschichte vorgestellt wird.

Die Teilnehmer der Tagung konnten ein vielfältiges Programm erleben, für manchen ist es deshalb sicher verlockend, die zum Teil leicht erweiterten Druckfassungen der Vorträge noch einmal nachzulesen. Dies gilt aber insbesondere für diejenigen, die an der Veranstaltung nicht teilnehmen konnten.
Autorenporträt
Prof. Dr. Christoph Friedrich; geb. 1954, Apotheker und Historiker (Geschichte der Pharmazie); seit 2000 Professor und Direktor des Instituts für Geschichte der Pharmazie der Universität Marburg; von 2004-2012 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie und seit 2001 Redakteur der Zeitschrift "Geschichte der Pharmazie". Hauptforschungsgebiete sind die Arzneimittelgeschichte (1996 zusammen mit W.-D. Müller-Jahncke "Geschichte der Arzneimitteltherapie"; 2004 zweite überarbeitete und ergänzte Auflage unter dem Titel "Geschichte der Arzneimittel", zusammen mit Müller-Jahncke und U. Meyer), Apothekerbriefwechsel "Der Briefwechsel von Johann Bartholomäus Trommsdorff (1770-1837") 4. bis 11. Lieferung, 1999 bis 2009 (zusammen mit Wolfgang Götz und Hartmut Bettin), Pharmazie in der NS-Zeit und der DDR, Geschichte pharmazeutischer Unternehmen und Institutionen sowie Pharmazeutische Kulturgeschichte. 2005 erschien gemeinsam mit W.-D. Müller-Jahncke der zweite Band des v

om ersten Direktor des Marburger Instituts für Geschichte der Pharmazie, Rudolf Schmitz (1918-1992), begründeten Werkes "Geschichte der Pharmazie" im Govi-Verlag.
Rezensionen
"... Ergebnisse liefern, welche nicht nur von pharmaziehistorischer Warte aus, sondern auch für eine Geschichte des Alltags und der materiellen Kultur von Wichtigkeit erscheinen." Gerhard Jaritz Medium Aevum Quotidianum Krems 2013 66 20190101