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Der Autor erinnert an die Verurteilung und Verbrennung Giordano Brunos in Rom.Der Text des vorliegenden Neusatzes folgt der zweiten, neu bearbeiteten Auflage Leipzig 1900, erschienen im Verlag Wilhem Engelmann. Der Text wurde auf der Grundlage der Alten deutschen Rechtsschreibung leicht korrigiert.Der Autor über Giordano Bruno: »Bruno ist einer der ersten Philosophen der neueren Zeit, welche wissenschaftliche Fragen in einer lebenden Sprache behandelten wie die Alten. Montaigne mit seinen »Essais« ist ihm hierin nur um ein paar Jahre vorangegangen und Galilei ahmte später seinem Beispiele…mehr

Produktbeschreibung
Der Autor erinnert an die Verurteilung und Verbrennung Giordano Brunos in Rom.Der Text des vorliegenden Neusatzes folgt der zweiten, neu bearbeiteten Auflage Leipzig 1900, erschienen im Verlag Wilhem Engelmann. Der Text wurde auf der Grundlage der Alten deutschen Rechtsschreibung leicht korrigiert.Der Autor über Giordano Bruno: »Bruno ist einer der ersten Philosophen der neueren Zeit, welche wissenschaftliche Fragen in einer lebenden Sprache behandelten wie die Alten. Montaigne mit seinen »Essais« ist ihm hierin nur um ein paar Jahre vorangegangen und Galilei ahmte später seinem Beispiele nach. Doch ist das Vorgehen Brunos noch keineswegs sicher und entschieden. Er beruft sich für seine Lehre ausschließlich auf die lateinischen Werke. Auch die Form, die er für die italienischen Schriften wählte, scheint zu beweisen, daß er mit denselben eher eine populäre als eine wissenschaftliche Darstellung seiner Philosophie bezweckte. - Schon die Humanisten ahmten die Gespräche Ciceros nach,der selbst nur ein Nachahmer ist, und Bruno kannte die Dialoge Platos, obgleich er nur wenig griechisch verstand. Seine Gespräche aber sind unabhängig von diesen gelehrten Mustern entstanden, als Nachbildung einer wirklichen Unterredung wie in den Dialogen. Bruno behandelt den Dialog leicht, zwanglos, im Tone der Konversation. Nur sein poetisches Talent vertieft manchmal die Form. Innerhalb dieser gemeinsamen Stilgattung aber, welche Mannigfaltigkeit der Ausdrucksmittel, über die er verfügt, der Töne, die er anschlägt. Ernst und launiger Scherz, belehrende Erörterung, lebendige Schilderung, Satire und bitterer Tadel, - kein Ausdruck des Affektes oder des ruhigen Gedankens, der ihm nicht zu Gebote stünde. Gebundene Rede wechselt mit ungebundener, namentlich in den Dialogen: »de gl' heroici furori«. Der Versbau ist kunstvoll, manchmal gekünstelt, der Gedanke meist zu schwer für die leichte Form. Vieles in seinem Stile ist konventionell, im barocken Geschmacke der italienischen Spätrenaissance, besonders der überreiche Gebrauch der Mythologie. Aber die Originalität seines Geistes bricht doch überall durch.«
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Autorenporträt
Alois Riehl (1844-1924), österreichischer Philosoph, habilitierte 1870 an der Universität Graz, war dort ab 1873 außerordentlicher Professor fund wurde 1878 zum ordentlichen Professor für Philosophie berufen. 1882 erhielt er einen Ruf an die Universität Freiburg als Nachfolger von Wilhelm Windelband. 1896 wurde er an die Universität Kiel berufen, 1898 an die Universität Halle. 1905 wurde Riehl Nachfolger Wilhelm Diltheys auf dem Lehrstuhl für Philosophie an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Für Riehl ist die Philosophie nicht eine Weltanschauungslehre, sondern vor allem Kritik der Erkenntnis. Riehl beruft sich dabei vor allem auf Kant, weshalb er zu einem der wichtigsten Vertreter des Neukantianismus wurde.