Zehn Top-Crime-Autoren der deutschsprachigen Szene haben zusammen diesen vergnüglichen und spannenden Roman geschrieben, der den Klassiker von Agatha Christie, G.K. Chesterton, Dorothy L. Sayers u.a. "Die letzte Fahrt des Admirals" zum Vorbild hat.
Als der Fotojournalist Carl Overbeck von einer Dienstreise nach Haus kommt, findet er statt seiner Freundin Mary seine Ex-Freundin Sylvia vor und einen Stock tiefer liegt eine übelriechende Leiche. Für Hauptkommissar Berger kommt Overbeck gerade rechtzeitig - er braucht einen Verdächtigen. Zudem hat der Ermordete ein Tagebuch hinterlassen, in dem sowohl Mary als auch Sylvia eine Rolle spielen...
Als der Fotojournalist Carl Overbeck von einer Dienstreise nach Haus kommt, findet er statt seiner Freundin Mary seine Ex-Freundin Sylvia vor und einen Stock tiefer liegt eine übelriechende Leiche. Für Hauptkommissar Berger kommt Overbeck gerade rechtzeitig - er braucht einen Verdächtigen. Zudem hat der Ermordete ein Tagebuch hinterlassen, in dem sowohl Mary als auch Sylvia eine Rolle spielen...
Spannende Gemeinschaftsarbeit
Huiiiiiiiiii möchte man nach Beendigung dieser Lektüre rufen - noch immer ganz erschlagen von der Fülle der Höhepunkte, die sich in diesem Treffen der Crème de la Crème des Deutschen Kriminalromans förmlich die Klinke in die Hand (oder das Messer in die Leiche?) geben... Agatha Christie und Konsorten (insgesamt 13 renommierte Schreib-Kollegen, darunter u.a. Gilbert K. Chesterton und Dorothy L. Sayers) hatten es mit Die letzte Fahrt des Admirals vorgemacht - jetzt forderte der Heyne Verlag zehn "Glauser-Preis" bzw. "Krimi-Preis" gekrönte Autoren, jeder mit seinem eigenen unverwechselbaren Stil, auf, eine Geschichte kapitelweise bis zum bitteren Ende zu spinnen.
Lesevergnügen der besonderen Art
Was dabei herauskam, kann sich sehen (und lesen) lassen - dabei wird das Lesevergnügen keineswegs davon geschmälert, dass die Handlung stellenweise mehr als verwirrend ihren Gang nimmt, dass Verdächtige und "Helden" im einen Kapitel noch sorgfältig beschrieben, im nächsten dann eben diese lieb gewordenen Figuren rücksichtslos gemeuchelt werden, und das immer dann, wenn der Leser gerade dabei war, das Motiv für die ominösen Geschehnisse und Verbrechen zu ergründen, eine weitere unerwartete Wendung jede Spekulation Makulatur werden läßt, oder dass das meisterlich von Doris Gercke inszenierte Finale mit einer großangelegten Massenvernichtungsaktion der meisten Charaktere endet, während das endgültige Ende dem nunmehr völlig verwirrten Krimifreund ein eher verhaltenes "Aha - jetzt ist ja alles klar..." entlockt.
Für jeden ist was dabei:
Wer es deftig und explizit mag, wird sich über den Einstieg von Frank Göhre freuen, Freunde der politischen Komponente hingegen bedient gleich darauf das äußerst flüssig zu lesenden Kapitel von Jürgen Alberts. An ihren witzig-absurden Konklusionen eindeutig zu erkennen (auch ohne einen schnellen Blick auf den Autorennamen am Ende von Kapitel 3) sind die Herren Karr & Wehner mit den für ihre "Essener Schule" typischen raffinierten, wenn auch am Ende sehr blutigen Wendungen. Eklig, aber apart und spannend. Der intellektuelle Leser kommt sodann auf seine Kosten, wenn Gisbert Haefs die (Feder-) Führung übernimmt: erst nach und nach läßt sich eine Linie erkennen, dafür werden vielversprechende neue Personen eingeführt und selbst ein Schuß Sex fehlt nicht... Ingrid Noll hingegen tut wieder einmal, was sie am besten kann, läßt nämlich ihre Leserschaft teilhaben am Innenleben einer Figur, die man nach der Lektüre am liebsten umsorgen und mit nach Hause nehmen möchte (allerdings dort keine Sekunde unbeobachtet lassen würde...). Auch Edith Kneifl legt in "ihrem" Kapitel den Schwerpunkt auf die weiblichen Protagonisten - ein Schelm, der die Tatsache, daß Sex in allen Variationen hier eine große Rolle spielt und es häufig und detailliert "zur Sache" geht, dem Beruf der Wienerin als Psychoanalytikerin zuschreibt... Denn schließlich ist nicht sie es, sondern der Kollege Robert Hültner, der mit einem ebenso gewagten wie absurden Schlenker die Handlung kurzzeitig in eine Nervenheilanstalt verlegt und außerdem noch eine weitere unerwartete Ebene der Korruption in das ohnehin schon fragile Gebilde der Verwicklungen einzieht.
Wer sind die Guten, wer die Bösen?
Spätestens hier ist der Punkt, an dem man sie doch ziemlich dringend herbeisehnt, die Auflösung oder zumindest eine Erklärung, wer denn nun die "Guten" und wer die schurkischen "Bösen" sind. Wie gut, daß Regula Venske dieser Aufgabe mehr als gewachsen ist. In leicht verdaulichen Häppchen stellt sie die Zusammenhänge klar, rückt alle Figuren an den richtigen Platz und erhöht durch ihren Ausblick auf die bevorstehenden Ereignisse die Spannung noch ein letztes Mal. Bis, ja bis zum furiosen Finale - s.o....
Ambitioniertes Krimi-Projekt
Wenn Sie so schnell kein plötzlicher Kurswechsel in der Handlung aus der Ruhe bringt, wenn Sie Spaß haben an der Virtuosität bekannter und beliebter Autoren des Genres, wenn Sie außerdem mitreden können wollen, wenn es um eines der ambitioniertesten Krimi-Projekte der letzten Jahre geht, dann sollten Sie sich dieses Buch unbedingt besorgen. (Michaela Pelz, www.krimi-forum.de)
Huiiiiiiiiii möchte man nach Beendigung dieser Lektüre rufen - noch immer ganz erschlagen von der Fülle der Höhepunkte, die sich in diesem Treffen der Crème de la Crème des Deutschen Kriminalromans förmlich die Klinke in die Hand (oder das Messer in die Leiche?) geben... Agatha Christie und Konsorten (insgesamt 13 renommierte Schreib-Kollegen, darunter u.a. Gilbert K. Chesterton und Dorothy L. Sayers) hatten es mit Die letzte Fahrt des Admirals vorgemacht - jetzt forderte der Heyne Verlag zehn "Glauser-Preis" bzw. "Krimi-Preis" gekrönte Autoren, jeder mit seinem eigenen unverwechselbaren Stil, auf, eine Geschichte kapitelweise bis zum bitteren Ende zu spinnen.
Lesevergnügen der besonderen Art
Was dabei herauskam, kann sich sehen (und lesen) lassen - dabei wird das Lesevergnügen keineswegs davon geschmälert, dass die Handlung stellenweise mehr als verwirrend ihren Gang nimmt, dass Verdächtige und "Helden" im einen Kapitel noch sorgfältig beschrieben, im nächsten dann eben diese lieb gewordenen Figuren rücksichtslos gemeuchelt werden, und das immer dann, wenn der Leser gerade dabei war, das Motiv für die ominösen Geschehnisse und Verbrechen zu ergründen, eine weitere unerwartete Wendung jede Spekulation Makulatur werden läßt, oder dass das meisterlich von Doris Gercke inszenierte Finale mit einer großangelegten Massenvernichtungsaktion der meisten Charaktere endet, während das endgültige Ende dem nunmehr völlig verwirrten Krimifreund ein eher verhaltenes "Aha - jetzt ist ja alles klar..." entlockt.
Für jeden ist was dabei:
Wer es deftig und explizit mag, wird sich über den Einstieg von Frank Göhre freuen, Freunde der politischen Komponente hingegen bedient gleich darauf das äußerst flüssig zu lesenden Kapitel von Jürgen Alberts. An ihren witzig-absurden Konklusionen eindeutig zu erkennen (auch ohne einen schnellen Blick auf den Autorennamen am Ende von Kapitel 3) sind die Herren Karr & Wehner mit den für ihre "Essener Schule" typischen raffinierten, wenn auch am Ende sehr blutigen Wendungen. Eklig, aber apart und spannend. Der intellektuelle Leser kommt sodann auf seine Kosten, wenn Gisbert Haefs die (Feder-) Führung übernimmt: erst nach und nach läßt sich eine Linie erkennen, dafür werden vielversprechende neue Personen eingeführt und selbst ein Schuß Sex fehlt nicht... Ingrid Noll hingegen tut wieder einmal, was sie am besten kann, läßt nämlich ihre Leserschaft teilhaben am Innenleben einer Figur, die man nach der Lektüre am liebsten umsorgen und mit nach Hause nehmen möchte (allerdings dort keine Sekunde unbeobachtet lassen würde...). Auch Edith Kneifl legt in "ihrem" Kapitel den Schwerpunkt auf die weiblichen Protagonisten - ein Schelm, der die Tatsache, daß Sex in allen Variationen hier eine große Rolle spielt und es häufig und detailliert "zur Sache" geht, dem Beruf der Wienerin als Psychoanalytikerin zuschreibt... Denn schließlich ist nicht sie es, sondern der Kollege Robert Hültner, der mit einem ebenso gewagten wie absurden Schlenker die Handlung kurzzeitig in eine Nervenheilanstalt verlegt und außerdem noch eine weitere unerwartete Ebene der Korruption in das ohnehin schon fragile Gebilde der Verwicklungen einzieht.
Wer sind die Guten, wer die Bösen?
Spätestens hier ist der Punkt, an dem man sie doch ziemlich dringend herbeisehnt, die Auflösung oder zumindest eine Erklärung, wer denn nun die "Guten" und wer die schurkischen "Bösen" sind. Wie gut, daß Regula Venske dieser Aufgabe mehr als gewachsen ist. In leicht verdaulichen Häppchen stellt sie die Zusammenhänge klar, rückt alle Figuren an den richtigen Platz und erhöht durch ihren Ausblick auf die bevorstehenden Ereignisse die Spannung noch ein letztes Mal. Bis, ja bis zum furiosen Finale - s.o....
Ambitioniertes Krimi-Projekt
Wenn Sie so schnell kein plötzlicher Kurswechsel in der Handlung aus der Ruhe bringt, wenn Sie Spaß haben an der Virtuosität bekannter und beliebter Autoren des Genres, wenn Sie außerdem mitreden können wollen, wenn es um eines der ambitioniertesten Krimi-Projekte der letzten Jahre geht, dann sollten Sie sich dieses Buch unbedingt besorgen. (Michaela Pelz, www.krimi-forum.de)