Da dieses Buch von vielen Leserinnen hochgelobt wurde und der dritte Teil "Solo für Girl online" vor Kurzem erschienen ist, ging ich sehr neugierig und erwartungsvoll an die Geschichte ran. Im Nachhinein war das vielleicht falsch, zu hohe Erwartungen versauen Bücher oftmals. Da es so viele Fans
des Buches (und der jungen Autorin) gibt, möchte ich auch mal eine negative Meinung loswerden.…mehrDa dieses Buch von vielen Leserinnen hochgelobt wurde und der dritte Teil "Solo für Girl online" vor Kurzem erschienen ist, ging ich sehr neugierig und erwartungsvoll an die Geschichte ran. Im Nachhinein war das vielleicht falsch, zu hohe Erwartungen versauen Bücher oftmals. Da es so viele Fans des Buches (und der jungen Autorin) gibt, möchte ich auch mal eine negative Meinung loswerden. Schließlich kann es nie falsch sein positive und negative Eindrücke vor dem Kaufen eines Buches zu lesen. Und außerdem kenne ich die amerikanische YouTuberin Zoella nicht und meine Meinung zum Buch wurde nicht von der Meinung zu ihrer Person getrügt ;)
Apropos YouTube: Das ganze Buch schreit nur so vor schrecklichen YouTuber-Klischees! Ein tollpatschiges Mädchen, das scheinbar von niemandem gemocht wird, kommt in eine andere Stadt und schwupps, der Junge ihrer Träume steht direkt an der nächsten Ecke. Ein Gespräch reicht und sie verlieben sich ineinander. Sie stellt sich ihren Ängsten und ihren Mobbern und alles geht gut aus. Innerhalb von ein paar Tagen erfindet sich das Mädchen komplett neu und ist glücklich bis an ihr Lebensende ... Außerdem betreibt sie noch einen mega erfolgreichen Blog, mit den aller tollsten Followern und hat die verrückteste und liebenswürdigste Familie der Welt. Habe ich noch etwas vergessen? ... Ach ja, den schwulen besten Freund, den sensationellen Sänger und noch so einiges an Plaplapla ...
Wie ihr schon erkennen könnt, bin ich alles andere als begeistert. Was mich am meisten gestört hat, ist die unsympathische Hauptprotagonistin Penny. Es ist gut, wenn Charaktere nicht zu perfekt sondern lebensnah und authentisch dargestellt werden, aber hier wurde eindeutig übertrieben. Penny ist zu Beginn unsicher, überängstlich und total naiv. Sie jammert die ganze Zeit nur rum und suhlt sich wegen ihrer Panikattacken im Selbstmitleid. Und okay, sicherlich gibt es Menschen die tollpatschiger sind als andere, aber Penny scheint ja vom Katastrophengott persönlich verfolgt zu werden. Sorry, aber das kauf ich so nicht ab!
Die Blogbeiträge kamen für mich viel zu selten vor. Vier bis fünf Stück über das ganze Buch hinweg und das wars. Dafür dass das Buch "Girl online" heißt, hätte ich deutlich mehr erwartet! Aber klar, alle Welt ist so begeistert von ihren kurzen Posts, dass sie hunderte Kommentare auf allen sozialen Netzwerken bekommt. Und diese Kommentare sind dann so schrecklich kitschig und unglaubwürdige, dass ich einfach nur noch genervt war.
Okay, nicht das ganze Buch ist schlecht. Es gibt viele humorvolle Dialoge, bei denen ich sogar laut lachen musste, was eigentlich selten passiert. Die direkte Ansprache des Lesers und dieser Tagebuch-Schreibstil hat mir gut gefallen. Manchmal waren auch wirklich gute Gedankengänge und Sorgen seitens Penny dabei, die wahrscheinlich jedes Mädchen kennt. Wenn sie sich selbst für unentspannt und nicht unterhaltsam fühlt oder wenn sie darüber nachdenkt, wie viele Smileys in einer SMS angebracht sind. Auch die Randdetails sind schön ausgearbeitet: Eine Downton Abbey- Hochzeit und die Sehenswürdigkeiten von NewYork.
Gegen Ende hin als Noah auftaucht, wird das ganze Buch besser. Penny verändert sich bei Noah, wird stärker, furchtloser und fühlt sich frei, sodass sie mir deutlich weniger auf die Nerven ging. Man freut sich mit ihr, wenn sie plötzlich an sich selbst glaubt und nicht mehr vorgeben muss, cool zu sein, sondern einfach nur sie selbst sein kann.
Fazit:
Ein nettes Buch für Zwischendurch, mit einer süßen Liebesgeschichte und einem unanspruchsvollen Schreibstil. Allerdings fühlte ich mich über große Strecken zu alt für die Hauptprotagonistin Penny. Sie war mir zu ängstlich, naiv und kitschig. Themen wie (Cyber)-Mobbing und Selbsterfindung wurden mir zu ausführlich, aber die Geschichte rund ums Bloggen zu oberflächlich beschrieben. Ein friede-freude-Eierkuchen HappyEnd konnte auch nichts mehr wieder gut machen. Daher kann ich nur 2,5 Sterne vergeben.