Giuseppe Spagnulo (1936-2016) war einer der bedeutendsten Bildhauer der Gegenwart. Mit gezielten Eingriffen gelang es Spagnulo, rotglühend erhitzten Stahl durch Biegungen und Knicke aus seiner scheinbar unnahbaren Form zu lösen. Ebenso spannend sind die Bildhauerzeichnungen, großflächige Arbeiten auf Papier unter der Verwendung von Asche vom Vulkan Stromboli. Seit seiner Teilnahme 1977 an der documenta 6 in Kassel gab es international kaum eine thematische Ausstellung zum Thema “Skulptur” ohne Spagnulo. In deutschen Museen wurde er vielfach ausgestellt, u.a. 1981 in der Nationalgalerie Berlin, 1982 im Lenbachhaus München, 1985 Wilhelm-Lembruck-Museum, Duisburg und 1992 im Museum am Ostwall in Dortmund. Eine umfassende Werkübersicht bietet der Ausstellungskatalog Palazzo Reale, Milano, 1997. Zwischen 1987 und 2002 hatte Spagnulo eine Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Er lebte und arbeitete in Mailand.