Dieses Buch unternimmt den Versuch einer Neudeutung von Giuseppe Verdis Musiktheater im Kontext eines bestimmten ästhetiktheoretischen Ansatzes, in dessen Mitte das Konzept der «Ästhetik der Befreiung» steht. In einem Geflecht politik-, sozial- und aufführungsgeschichtlicher wie auch biographischer Überlegungen wird versucht, gesellschaftsgeschichtliche Prozesse an die ästhetische Formengeschichte anzubinden bzw. in den ästhetischen Formen direkt aufzusuchen. Dieser Ansatz öffnet nicht nur einen bislang unerschlossenen Zugang zum uvre Verdis, sondern wirft zugleich ein neues Licht auf eine Reihe bisher ungelöster Probleme - insbesondere hinsichtlich Verdis Stellung innerhalb der gesellschaftlichen, speziell der politischen Umbruchprozesse seines Zeitalters.