8,95 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in über 4 Wochen
  • Broschiertes Buch

Rechtzeitig zum 200. Geburtstag des großen italienischen Komponisten Giuseppe Verdi legt mit Anselm Gerhard ein ausgewiesener Verdi-Spezialist eine ebenso informative wie anregende Verdi-Biographie vor. Darin schildert er nicht nur die Selbstinszenierung des "Bauern von Sant' Agata", sondern beschreibt kenntnisreich die persönlichen, gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, die Verdis Leben prägten, sowie die musikhistorischen und literarischen Produktionsbedingungen, unter denen seine Kompositionen entstanden.

Produktbeschreibung
Rechtzeitig zum 200. Geburtstag des großen italienischen Komponisten Giuseppe Verdi legt mit Anselm Gerhard ein ausgewiesener Verdi-Spezialist eine ebenso informative wie anregende Verdi-Biographie vor. Darin schildert er nicht nur die Selbstinszenierung des "Bauern von Sant' Agata", sondern beschreibt kenntnisreich die persönlichen, gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, die Verdis Leben prägten, sowie die musikhistorischen und literarischen Produktionsbedingungen, unter denen seine Kompositionen entstanden.
Autorenporträt
Anselm Gerhard, geboren 1958 in Heidelberg, seit 1994 Direktor des Instituts für Musikwissenschaft an der Universität Bern, ist einer der international führenden Verdi-Forscher; 2009 wurde er mit der Dent Medal der Royal Musical Association (London) ausgezeichnet. Er bietet hier aufgrund neuester Forschungsergebnisse einen konzisen Überblick über Leben und Werk Giuseppe Verdis.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.10.2012

Giuseppe Verdi – der abgründige Realist
der menschlichen Gefühle
„Traurig, traurig, traurig! Wagner ist tot!“ schreibt Verdi seinem Verleger, als er vom Tod des großen Gegenspielers aus dem Norden erfährt – Jahrgang 1813 sie beide. Die kleinen feinen Biografien von Beck Wissen sind Ehrensache im Doppeljubeljahr. Fein, weil die Autoren Koryphäen der Musikwissenschaft sind, die auch noch gut schreiben können wie Anselm Gerhard, Professor in Bern, der kompetenteste Verdi-Forscher heute.
  Sein Verdienst: Er schreibt sachlich, interessant, ohne schöngeistige Schnörkel – schon das Inhaltsverzeichnis ist lesenswert. Verdi ist der „Komponist vom Lande“, mit Bodenhaftung und jenem gnadenlosen Realismus, der die emotionale Fallhöhe seiner tragischen Figuren bestimmt. In „Verdi und die Opernindustrie“ werden die Mechanismen der Mailänder Scala geoutet, die erste Opernpleiten Verdis nicht verhindern. Es entsteht ein Bild von den drastischen „Galeerenjahren“ Verdis, der in der Tretmühle von Produktionszwang und Schaffensrausch eine Oper nach der anderen auf den Markt wirft. Beruf Reisender – ständig unterwegs, in Rom, Venedig, Genua und Neapel, in Paris, Mailand, Florenz, Triest und Sankt Petersburg. Als „Großgrundbesitzer und Abgeordneter“ ist der ältere Verdi monumental präsent.
  Die sechsundzwanzig Opernwerke leuchten in motivischer Beschreibungsdichte auf, so wie die sozial und psychisch harten Bedingungen ihrer Entstehung. Libretti und Musiksprache, Uraufführungsquerelen, die Zensur, die Rezeption der Stücke – mit souveräner historisch-biografischer Kenntnis wird sogar Einfühlung hergestellt. Zugegeben: Zuweilen fordern den Leser gewisse ausgedehnte (stets präzise) Satzkonstruktionen heraus.
  Anselm Gerhards Weite des perspektivischen Blicks ist beeindruckend. Größte Aufmerksamkeit gilt dem Thema: Verdi und die politischen und sozialen Spannungen im Italien des 19. Jahrhunderts. Er kämpft für die Einigung Italiens. Der Bauer auf seinen Ländereien bei Parma war identisch mit dem abgründigen Realisten der menschlichen Gefühle – in den Opern wie im Leben.
WOLFGANG SCHREIBER
Anselm Gerhard:
Giuseppe Verdi
Verlag C.H.Beck, München 2012.
128 Seiten, 8,95 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr