In diesem Buch versucht die Autorin Catrin Altzschner ein möglichst komplexes Bild von Sexarbeit zu erstellen: wie sie geschichtlich entstanden ist, wer sie in Anspruch nimmt, wer sie anbietet, aber auch warum sie so stigmatisiert ist.
Mit dem Thema Sexarbeit hatte ich mich in der Tiefe noch nie
wirklich beschäftigt: ich wusste, dass es sie gibt, wo es sie gibt und zugegebenermaßen hatte ich…mehrIn diesem Buch versucht die Autorin Catrin Altzschner ein möglichst komplexes Bild von Sexarbeit zu erstellen: wie sie geschichtlich entstanden ist, wer sie in Anspruch nimmt, wer sie anbietet, aber auch warum sie so stigmatisiert ist.
Mit dem Thema Sexarbeit hatte ich mich in der Tiefe noch nie wirklich beschäftigt: ich wusste, dass es sie gibt, wo es sie gibt und zugegebenermaßen hatte ich ein recht vorurteilsbehaftetes Bild von Sexarbeiter*innen in meinem Kopf. Um diese Vorurteile aus dem Weg zu räumen und mir Wissen anzueignen über ein Thema, was oft am Rande der Gesellschaft verortet ist, kam dieses Buch wie gerufen.
Es sind viele diverse Personen, die eine Verbindung zur Sexarbeit haben, mit kontroversen Ansichten zu Wort gekommen und verschiedenste Aspekte wurden beleuchtet. Teilweise hätte ich diese Punkte gar nicht mit Sexarbeit in Verbindung gebracht, daher waren die Impulse der Autorin umso wertvoller. Unter anderem geht es um Menschenhandel, die Geschichte der weiblichen Lust, die aktuelle Gesetzeslage und ein Blick in andere Länder.
Besonders gefallen hat mir, wie reflektiert die Autorin war, indem sie immer wieder ihre eigenen Denkmuster und Annahmen kritisch hinterfragt hat. Viele Aussagen sind gesellschaftskritisch und geben dadurch Denkanstöße. Somit konnte ich nicht nur einige meiner persönlichen Vorurteile aus dem Weg räumen und mir Wissen aneignen, bspw. über das Nordische Modell, von dem ich vorher noch nie etwas gehört hatte, sondern habe auch noch einzigartige Einblicke in das Leben von Sexarbeiter*innen durch die Interviews bekommen.
Eine große Empfehlung für alle, die sich tiefer mit einem Thema beschäftigen wollen, dass oft nur mit Vorurteilen abgestempelt wird und sehr stigmatisiert ist.