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»Glanz und Elend der Kurtisanen«, verfaßt 1830, ist Teil von Balzacs großem Romanzyklus »Die Menschliche Komödie«. Der junge Dichter Lucien von Rubempré und die Kurtisane Esther lieben sich leidenschaftlich, aber Lucien wird seiner Geliebten untreu; er will die reiche, aber häßliche Clothilde von Granlieu heiraten, die über eine große Mitgift und eine angesehen gesellschaftliche Stellung verfügt. Unterstützt wird er bei seinem Plan durch den windigen Kriminellen Jakob Collin. Esther ihrerseits wird heftig von dem Bankier Baron von Nüßingen, einem Lustgreis, umworben. Esther nimmt den alten…mehr

Produktbeschreibung
»Glanz und Elend der Kurtisanen«, verfaßt 1830, ist Teil von Balzacs großem Romanzyklus »Die Menschliche Komödie«. Der junge Dichter Lucien von Rubempré und die Kurtisane Esther lieben sich leidenschaftlich, aber Lucien wird seiner Geliebten untreu; er will die reiche, aber häßliche Clothilde von Granlieu heiraten, die über eine große Mitgift und eine angesehen gesellschaftliche Stellung verfügt. Unterstützt wird er bei seinem Plan durch den windigen Kriminellen Jakob Collin. Esther ihrerseits wird heftig von dem Bankier Baron von Nüßingen, einem Lustgreis, umworben. Esther nimmt den alten Gecken nach Strich und Faden aus und rechtfertigt sich damit, daß der Bankier sein vieles Geld durch windige Geschäfte zusammengeraubt habe. So opfern beide ihre Liebe und suchen ihr Glück vergeblich in Ruhm und Reichtum. Balzac beschreibt das damalige Paris schonungsloser Offenheit. Er zeigt ein Panoptikum der dunklen Geschöpfe der Nacht, der Kurtisanen, der Tagediebe, der Schieber und Hehler, der kleinen und großen Verbrecher und ihrer Gegenspieler, der Polizei und der Justiz. Die Zeiten haben sich geändert, aber die Menschen und ihre grundlegenden Handlungsweisen und Motive sind die gleichen geblieben. Diese Ausgabe wurde von Carl Theodor Ritter von Riba übersetzt und erschien zuerst 1924 im Wilhelm Borngräber Verlag. Sie enthält zwölf erotische Illustrationen von Lutz Ehrenberger. Sprache und Rechtschreibung der Entstehungszeit wurden unverändert beibehalten.
Autorenporträt
Honoré de Balzac, geboren am 20. Mai 1799 in Tours, gestorben am 18. August 1850 in Paris, ist neben Stendhal und Flaubert einer der großen Realisten der französischen Literatur. Er war ein glänzender Stilist, notorischer Schuldenmacher, Hedonist, Vielarbeiter und unvergleichlicher Menschenkenner. In seiner 88 Titel umfassenden Comédie humaine schuf er ein einzigartiges Bild seiner Epoche. Bei Hanser erschienen in Neuübersetzung zuletzt Verlorene Illusionen (Roman, 2014) und Glanz und Elend der Kurtisanen (Roman, 2022).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.01.1997

1846
Honoré de Balzac "Wohin schlechte Wege führen"

Jetzt kommen für uns (für ihn enden sie) die Jahre Balzacs - daß Balzac nicht vollständig, auch nicht entfernt vollständig deutsch zu haben ist, gehört zu den verlegerischen Eigenarten der eher scheußlichen Art (aber Balzac wird bei uns kaum richtig gelesen). 1846 erscheint, etwas bilderbogenmäßig betitelt, "Wohin schlechte Wege führen", das ist nach "Wie leichte Mädchen lieben" und "Was alte Herren sich die Liebe kosten lassen" und vor dem abschließenden, ganz überwältigenden "Letzten Abenteuer Vautrins" (von 1847; aber auch hier in unserm Roman hat Balzac das ganze Erzähltempo schon merklich beschleunigt) der dritte Teilroman vom "Glanz und Elend der Kurtisanen": dieser Großroman erzählt die Geschichte jenes ehrgeizigen schönen jungen Lucien weiter, dessen frühere Schicksale Balzac in dem andern großen Mehrteiler geschildert hatte, den "Verlorenen Illusionen". Der Geheimnisvolle, der ihn dort am Ende vor dem Selbstmord bewahrt, ist jener Vautrin, der ihn hier, im Kurtisanen-Zyklus, mit der süßen Esther verkuppelt, die dann unbedingt ("Was alte Herren sich die Liebe kosten lassen") der alte Bankier Nucingen haben will; Esther bringt sich um, daraufhin auch, verzweifelt, weil er wegen Mordes angeklagt wird, Lucien: den wieder hat einmal eine der schönsten Frauen Balzacs geliebt, die hinreißende Diane de Maufrigneuse - und es ist einer der ganz großen Einfälle Balzacs, uns zusehen zu lassen, wie diese Frau sich ankleidet, als sie ins Gericht eilt, wo ihr einstiger Geliebter gefangen ist, und wie sie dann außer sich gerät, ohne alle Koketterie, als sie von seinem Tod erfährt. In der Anordnung seiner Romane in der "Comédie humaine" hat Balzac dem "Glanz und Elend der Kurtisanen" unmittelbar einen ganz kurzen Roman folgen lassen, "Die Geheimnisse der Fürstin von Cadignan" - diese Cadignan ist eben jene schöne Maufrigneuse, die nun ihre letzte große Liebe Daniel d'Arthez schenkt, dem Schriftsteller, in welchem zweifellos sich Balzac selber geliebt wissen wollte von einer solchen Frau, und niemals begreift man ihn besser. (Honoré de Balzac: "Glanz und Elend der Kurtisanen". Aus dem Französischen übersetzt von Felix Paul Greve. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1990. 636 S., br., 20,- DM; auch, in andrer Übersetzung, bei Diogenes, 817 S., br., 19,80 DM.) R.V.

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