In den Schicksalen der Protagonisten verdichten sich Lebenswege von Menschen, deren Namen größtenteils in Vergessenheit geraten sind. Sie erinnern an tatsächliche Begebenheiten und historische Tatsachen. Die Hoffnung auf Frieden war irgendwann nur noch ein kleines Flämmchen. Die Menschen rückten näher zusammen. Die Liebe, die immer noch größer war als jede Not, gab ihnen die Kraft, durchzuhalten, um aus all den Möglichkeiten, die sich noch fanden, etwas schöpfen zu können, das den letzten Funken der Hoffnung wieder aufs Neue zum Glühen brachte. Weder die Soldaten im Heer, noch die Menschen zuhause fragten in dieser Zeit, nach bestehenden Regeln, weder nach weltlichen noch nach kirchlichen. Wen interessierte der Unterschied zwischen den Konfessionen, wenn's ums nackte Überleben ging? Dies rettete auch das Leben des vermeintlichen Hexenkindes Lucinde, obwohl der Tod schon mit seiner Geburt - durch das gewaltsame Ende der Mutter auf dem Scheiterhaufen - vorbestimmt schien. Durch dieverworrenen Kriegsereignisse fügte es sich, dass das Leben des schwerverletzten schwedischen Trompeters Magnus (an der Seite des Schwedenkönig auf seinem Zug durch Deutschland) in einem Frauenkloster gerettet wurde. Durch den Regelverstoß fanden zwei Menschen eine Liebe jenseits aller Konventionen. Lucindes Vater, ein Kapuzinerpater, brachte nach dem Tod der Mutter die Neugeborene ins Kloster, wo sie behütet heranwachsen und ihre ganz besonderen Begabungen entfalten konnte. Sie entdeckte die Heilkraft in Kräutern und Pflanzen und entwickelte die Klostermedizin. Den Frauen, die in Notsituationen ins Kloster kamen, half sie, Zugang zu finden zu ihrer weiblichen Urkraft und sich so in dem von Männern dominierten Alltag zu behaupten. Lucinde war bereits Novizin und trug den Schleier, als sie sich in Magnus verliebte. In der Zeit innerer Zerrissenheit zwischen der Sehnsucht nach der erfüllenden Liebe und dem behüteten Klosterleben wurde Magnus entführt und fand Zuflucht im Kapuzinerkloster.