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Eine jahrhundertealte Gelehrtenrezeption hat den Orlando Furioso zu etwas anderem gemacht, als er eigentlich ist. Durch Eingrenzung der vom Autor intendierten Leserschaft auf ein höfisches bzw. humanistisch gebildetes Publikum wurde ein Werk, das mehrheitlich vom städtischen Bürgertum bis hinab zu den Unterschichten rezipiert wurde, zweier seiner wesentlichsten Charakterzüge beraubt: des blasphemischen Lachens und der Herrschaftskritik. Mittels genauer Textanalyse und konsequenter Ausdeutung der berüchtigten ironia ariostesca wird hier gezeigt, wie sich verwirrende Komplexität zu einem…mehr

Produktbeschreibung
Eine jahrhundertealte Gelehrtenrezeption hat den Orlando Furioso zu etwas anderem gemacht, als er eigentlich ist. Durch Eingrenzung der vom Autor intendierten Leserschaft auf ein höfisches bzw. humanistisch gebildetes Publikum wurde ein Werk, das mehrheitlich vom städtischen Bürgertum bis hinab zu den Unterschichten rezipiert wurde, zweier seiner wesentlichsten Charakterzüge beraubt: des blasphemischen Lachens und der Herrschaftskritik. Mittels genauer Textanalyse und konsequenter Ausdeutung der berüchtigten ironia ariostesca wird hier gezeigt, wie sich verwirrende Komplexität zu einem kohärenten Sinnsystem ordnen läßt, in denen die battute des Autors wie Glockenschläge widerhallen, die den Sturm der Reformation einläuten.
Autorenporträt
Der Autor: Joachim Wink, geboren 1967, studierte Romanistik und Geschichte an der Technischen Universität Berlin. Nach seinem Magisterabschluß arbeitete er als Deutsch-Lektor an der Universität Limoges und promovierte 2006 im Rahmen einer deutsch-französischen Cotutelle der Universität Augsburg und der Université Blaise Pascal (Clermont-Ferrand).