Die gleichgeschlechtliche PartnerInnenschaft stellt die wohl sichtbarste Form des homosexuellen Begehrens dar. Sie öffentlich bekundet zu leben, provoziert nach wie vor die Normalitätserwartungen der Majorität, stellt zentrale Normvorstellungen in Frage. Das vorliegende Buch geht der Frage nach, welche eigenen Normen beziehungsweise Sinnzuschreibungen sichtbar werden, wenn gleichgeschlechtliche PartnerInnenschaften in die Öffentlichkeit treten und mit welchen anderen Normen sie sich konfrontiert sehen. In einer vergleichenden Fallstudie werden Themen und Probleme gleichgeschlechtlicher PartnerInnenschaften, so wie sie ein lesbisch/schwules Magazin konstruiert, lebensweltlichen Perspektiven gleichgeschlechtlich empfindender Menschen in PartnerInnenschaft gegenübergestellt.Die Ergebnisse sind von paradoxen Logiken gekennzeichnet. Eine forcierte Verhandlungs- und Interaktionsmoral und intergenerative Verpflichtungselemente bestehen nebeneinander. Sie deuten zudem an, dass paarzentrierte Sinndimensionen gegenüber kollektiven lesbisch/schwulen Identitätspolitiken an Bedeutung gewinnen werden.